Am steilsten Weinberg Europas ist es alles andere als ungewöhnlich, dass auch mal Steine und Geröll herunterpurzeln. Dass dabei auch mal ein Buchstabe aus dem Schriftzug getroffen wird und dieser mitstürzt, kann vorkommen. Schließlich sind sie nur mit einfachen Nieten festgemacht, sagt Ortsbürgermeister Hermann Oster: „Die fallen öfter mal runter, wenn es einen Felsschlag gibt.“
Diesmal war der Buchstabe einfach verschwunden
Doch diesmal war es anders. Ein E fehlte, und das nicht erst seit einer Woche, sondern seit Anfang des Jahres. Wer also an der Moselschleife unterwegs war, sei es auf dem Fahrrad, im Auto, auf einem Schiff oder zu Fuß, konnte monatelang nur noch das unvollständige „Brmmer Calmont“ lesen. Der Ortschef ist nach wie vor ratlos, wo der Buchstabe hingekommen ist: „Das E ist einfach nicht mehr da, verschwunden. Die Freiwillige Feuerwehr hat schon das ganze Gelände abgesucht, aber der Buchstabe wurde geklaut.“ Es sei das erste Mal, dass es für das Verschwinden keine Erklärung gibt. Vom Dieb fehlt jede Spur.
Das E ist einfach nicht mehr da, verschwunden. Die Freiwillige Feuerwehr hat schon das ganze Gelände abgesucht, aber der Buchstabe wurde geklaut.
Ortsbürgermeister Herrmann Oster
Normalerweise werden die Buchstaben, wenn sie denn von den Steinen umgeschubst werden, einfach wieder geradegebogen und wieder festgemacht. Diesmal musste die Ortsgemeinde jedoch einen neuen Buchstaben bestellen. Für die Pflege der Buchstaben ist die Freiwillige Feuerwehr Bremm zuständig, erzählt er: „Die machen das toll, wenn was fehlt, verbinden sie die Anbringung oft mit einer Übungsstunde.“ Und tatsächlich: Seit Donnerstag ist das fehlende E wieder dort, wo es hingehört, und macht den weißen Schriftzug komplett.