Von unserem Redakteur Thomas Brost
Die BIG hat sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit dem Internetanbieter Inexio alle Haushalte im Kreis Cochem-Zell mit Breitbandnetz zu versorgen. Allerdings bleibt die BIG hinter ihrer Ankündigung zurück, der zufolge bis Ende August alle unversorgten Ortsteile hätten angeschlossen sein sollen.
Sonderfall Möntenich: Von Brohl aus muss die Eifelgemeinde angebunden werden, und es muss ein Kabelverzweiger installiert werden. „Ein Sonderfall“, sagt BIG-Sprecher Peter Michels, der ergänzt: „Möntenich wird voraussichtlich bis spätestens zum Jahresende angeschlossen sein.“
Sonderfall Gewerbegebiet Masburg: „Wer ohne Internet arbeitet, der ist hintendran“, sagt Bernd Klasen, der Geschäftsführer der Firma Klagie, die sich im Gewerbegebiet an der A 48 angesiedelt hat. Eine Interimslösung von 280 Euro je Monat, die Anbieter Inexio für zwei Jahre avisiert hatte, wollte er nicht eingehen. Klasen lakonisch: „Unseren Kunden öffnet sich unsere Homepage schneller, als wir es selbst können.“ Masburgs Ortschefin Gerda Mintgen hält sich mit einer Aussage zur aktuellen Lage im Gewerbegebiet lieber bedeckt. Sonderlage Altlayer Bachtal: Das tut ihr Kollege Hans Schwarz nicht. Der Zeller Stadtbürgermeister hat zwar Hinweise, dass sich im Außenbezirk, wo 250 Menschen arbeiten, womöglich eine Lösung abzeichnet. Wie diese aussehen wird, darüber drückt sich die BIG kryptisch aus.
Für die Erschließung der Gewerbegebiete in Zell und in Masburg mit Glasfasertechnologie würden „aktuell Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand sorgfältig geprüft“. Nach RZ-Informationen könnte es sich um einen Fördertopf aus Berlin handeln. Die Bundesregierung hatte vor wenigen Wochen eine Breitbandoffensive für ganz Deutschland eingeläutet – und dafür Mittel versprochen. Für Hans Schwarz steht fest, dass man vonseiten der BIG bei der Gesamtplanung „nicht an Zell gedacht hat“. Es sei ein Konzept „über die Köpfe der Zeller Kommunalpolitiker“ geschmiedet worden. Und dass sich neuralgische Punkte auftaten, habe man erst mit Verzögerung erkannt. Aber es sei nötig, „dass das schnelle Netz bald kommt“, so Schwarz.
„Ein paar Signale, auch ein paar Ansätze“ hat Dr. Peter Stölben wahrgenommen. Der Geschäftsführer von Zeller Plastik/Zeller Engineering vertraut darauf, dass sich Anfang November in einem Infogespräch für Firmen und Anlieger im Bachtal der Nebel lichten wird. „Der Wille der Politiker ist vorhanden, einen Fördertopf anzuzapfen“, sagt Stölben. Mit einer 3000er-Bandbreite wie jetzt sei das Datenvolumen des Unternehmensverbundes nicht zu handhaben. Stölben: „Wir sind in Zell einer von vielen Technologiestandorten in einer weltweit agierenden Gruppe. Wir müssen tagtäglich weltweit kommunizieren.“