Der letzte Karmeliterpater des Klosters, der heute 90-jährige Pater Justin, hatte mit dem Fahrgastschiffunternehmen Kolb vor 33 Jahren eine Schiffswallfahrt organisiert, teilt das Bistum Trier mit. Einzig die vergangenen drei Jahre war wegen Corona diese inzwischen feste Tradition unterbrochen. In diesem Jahr nahm auch der Trierer Weihbischof Franz Josef Gebert an der Wallfahrt teil.
Die hölzerne Marienfigur, die aufgrund ihrer eher unüblichen schwarzen Bemalung Schwarze Madonna (auch spanische Madonna) genannt wird, brachten einst spanische Belagerer um 1620 an die Mosel. In einer großen Prozession wird die Madonna, die vermutlich aus dem 12./13. Jahrhundert stammt, jährlich in ihrem Schrein von der Klosterkirche des ehemaligen Karmeliterordens durch das Dorf getragen, auf ein Fahrgastschiff gebracht und nach Huldigungen durch Gebete und Gesang wieder auf ihrem Weg in die Kirche begleitet.
Eine lange Geschichte und Tradition
Nachdem die Moselaner sich ihrer Belagerung durch die Spanier während des Dreißigjährigen Krieges ergaben und den Besatzern das Dorf kampflos übergaben, passierte etwas Ungewöhnliches: Die Belagerer zogen friedlich in das Dorf ein und krümmten gegen die damals üblichen Gepflogenheiten den Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern kein einziges Haar. Weder Brandschatzungen, Schändungen noch Plünderungen mussten die Beilsteinerinnen und Beilsteiner über sich ergehen lassen. Die Spanier blieben rund 30 Jahre an der Mosel und hinterließen bei ihrem Abzug die etwa 70 Zentimeter große Madonnenfigur, die die Gläubigen der Gemeinde seither für ihren Schutz gegen die katalanischen Söldner verehren.
Viele Mitwirkende
In diesem Jahr wurde die Wallfahrt musikalisch untermalt vom Chor 2000, der Gesangsgruppe Animo, dem Gospelchor MartinSingers und den Klingenden Moselländern. An der 30-minütigen Schiffsfahrt mit der „River Dream“ nahmen etwa 450 Gläubige teil. Abschließend versammelte sich die Gottesdienstgemeinde in der Klosterkirche, wo sie zusammen mit Weihbischof Gebert, Kooperator Peter Lönarz und Pfarrer Jijo Antony (beide Pfarrei Moselkrampen) einen Festgottesdienst feierten.
Die Schiffswallfahrt, die durch Sponsoren wie zum Beispiel der Firma Kolb gefördert wird, fußt auf der Organisation durch Beate Kolb und ihrem Team im Pfarrgemeinderat. Eine Replik der schwarzen Figur sei in der Klosterkirche in einer Mauernische ganzjährig zu sehen, das Original sei diebstahlsicher in der Klosterkirche verwahrt, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.