Mehr als die Hälfte Ukrainer
Rund 2400 Menschen mit Asyl-Hintergrund in Cochem-Zell
Das Kreishaus informiert darüber, wie viele Menschen mit Asyl-Hintergrund in Cochem-Zell leben.
Kevin Rühle. Kevin Rühle/Archiv

Die Kreisverwaltung reagiert mit Zahlen und Daten auf eine Anfrage der AfD-Fraktion im Cochem-Zeller Kreistag: Wie viele Menschen mit Asyl-Hintergrund leben im Kreis?

Im Kreis Cochem-Zell haben zu Jahresbeginn 2410 Frauen und Männer mit einem asylrechtlichen Hintergrund gelebt. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Vertriebene aus der Ukraine, die aufgrund des völkerrechtswidrigen Überfalls Russland auf die Ukraine aus dem Land geflohen sind. Weitere 245 Personen sind anerkannte Flüchtlinge, 196 Frauen und Männer genießen einen subsidiären Schutz – sind also Menschen, denen weder Flüchtlingsschutz noch eine Asylberechtigung gewährt werden kann, ihnen aber im Herkunftsland Schaden sowohl von staatlichen wie nicht staatlichen Akteuren droht. Eine weitere große Gruppe sind Menschen mit einem humanitären Aufenthaltsrecht. Dies ergibt sich aus der Antwort der Kreisverwaltung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion im Cochem-Zeller Kreistag.

Zwei Drittel der Ausreisepflichtigen sind Männer

Wie die Kreisverwaltung weiter mitteilt, sind 104 der insgesamt 2401 im Kreis lebenden Personen mit einem asylrechtlichen Hintergrund vollziehbar ausreisepflichtig. Etwa zwei Drittel dieses Personenkreises sind männlich, 30 von ihnen sind jünger als 17 Jahre, 56 sind im Alter von 18 bis 39 Jahren. Sie kommen aus zahlreichen Ländern, so beispielsweise aus Somalia, Syrien, Ägypten, Russland, dem Balkan oder der Türkei. Bei einigen sind die Herkunftsländer zudem ungeklärt.

Einer Abschiebung stehen dabei laut Kreisverwaltung oft fehlende Reisedokumente, eine Reiseunfähigkeit, die Nicht-Rückführbarkeit wegen Familie, Berufsausbildung und Beschäftigung, ein gestellter Asylfolgeantrag oder auch Dublin-Fälle nach Italien entgegen, da Italien die Übernahme von Dublin-Fällen verweigert.

14 Abschiebungen in den vergangenen fünf Jahren

Nach Angaben der Cochem-Zeller Kreisverwaltung gab es in den vergangenen fünf Jahren 14 erfolgreiche Abschiebungen, 19 Abschiebungen sind gescheitert, wobei hier in der Regel die betroffenen Personen nicht angetroffen wurden. Weitere 109 abgelehnte Asylbewerber sind nach Angaben der Kreisverwaltung nicht ausreisepflichtig, daneben gibt es aktuell im Kreis Cochem-Zell 140 Asylbewerberinnen und -bewerber in einem laufenden Verfahren.

Seit Jahren steigend ist die Zahl der Einbürgerungen. Erhielten 2020 lediglich 31 Frauen und Männer die deutsche Staatsbürgerschaft, so waren es 2024 bereits 203 Personen. Insgesamt wurden zwischen 2020 und 2024 600 Frauen und Männer eingebürgert. Viele von ihnen lebten bereits viele Jahre oder sogar Jahrzehnte in Deutschland. Die meisten Neubürger – 246 Personen – kamen dabei aus Syrien. Eine weitere große Gruppe (55 Personen) waren vorher rumänische Staatsbürger, 32 Frauen und Männer kamen aus Polen. Insgesamt kamen die deutschen Neubürger aus 55 Ländern, zehn waren vorher staatenlos.

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