Obwohl es gut 100.000 zahlende Gäste weniger waren als noch vor der Pandemie. Mit Reichsburg-Geschäftsführer Oliver Pinzer hat die RZ nicht nur einen Blick auf die Entwicklung der Besucherzahlen geworfen. Auch eine Vorschau auf Höhepunkte der neuen Saison gehört dazu.
Reichsburg ist bereit für die neue Saison
Seit Jahresbeginn wurden der Museumsbereich und noch vieles mehr auf Vordermann gebracht. Die historischen Möbel aus diversen Jahrhunderten wurden gepflegt, Bilder restauriert, Ritterrüstungen poliert und geölt. Burggeschäftsführer Pinzer und sein motiviertes Team schauen mit großer Vorfreude auf die Saisoneröffnung. Mit Blick auf die immer noch präsente Pandemie ist allerdings nach wie vor auch Vorsicht geboten.
Momentan, erläutert Pinzer, gebe es für Burgführungen eine Beschränkung auf 30 Personen. Und er unterstreicht: „Es bleibt vorerst bei der Maskenpflicht für die Burgbesucher. Ob wir wieder auf eine maximale Teilnehmerzahl von 40 Burggästen pro Führung zurückkehren und ob die Maskenpflicht irgendwann bei den Führungen fällt, dass werden wir im Laufe der Zeit schauen.“ Zudem gilt bei Führungen die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet).
Hybridmodelle während der Corona-Zeit
Vor der Corona-Pandemie, also im Jahr 2019 kamen 254.676 zahlende Burgbesucher aus aller Welt auf den Burgsattel. „Die Besucherzahl aus 2019 bedeutet, dass alle Gäste in einer Burgführung waren“, erläutert Pinzer. In den Pandemiejahren 2020 und 2021 griff die Burg dann auf ein Hybridmodell zurück: „Hofrundgänge ohne und mit Burgführungen, das heißt, nicht jeder Gast hat die Burg von Innen gesehen“, führt Pinzer aus.
Die Anzahl der zahlenden Besucher konnte sich dennoch sehen lassen: Im Jahr 2020 waren es 134.839, im Jahr 2021 dann 151.299. In diesen beiden gab es über die regulären Führungen hinaus auch Führungen durch die Privatgemächer der Familie Ravené, eine Dienstbotentour und eine Geisterführung angeboten. Pinzer: „Nur so konnten wir einen einigermaßen großen Besucherandrang bewältigen.“ Schließlich war die maximale Teilnehmerzahl für Führungen wegen Corona beschränkt. „So durften wir zu Beginn der Pandemie 8, dann 10, 12 und 24 Personen maximal in einer Führung mitnehmen“, blickt der Geschäftsführer zurück.
Neue Saison bringt einige Höhepunkte
Doch die neue Saison weckt zumindest Hoffnungen auf eine Normalisierung des Burgbetriebs. Im Programm jedenfalls sind schon jetzt einige Höhepunkte vorgesehen. Hier ein paar Beispiele:
Auf dem beliebten Gourmetfest kann man sich am 7. und 14. Juli hoffentlich wieder mit kulinarischen Köstlichkeiten regionaler Spitzenköche und Winzer verwöhnen lassen. Bereits erworbene Karten für die ausgefallenen Festabende 2020 und 2021 behalten Ihre Gültigkeit.
Den Höhepunkt der Sommersaison markiert am 6. und 7. August das Burgfest: Im mittelalterlichen Ambiente bieten Handwerker, Gaukler und Spielleute ein spannendes Programm bei „Kurzweyl und gar deftig Speyss und Tranck“.
Ein Sommer auf der Reichsburg ist immer auch ein Konzert- und Theatersommer: Am 12. August unterhält die Cochemer Musikkabarettistin Anna Piechotta ihre Zuhörer mit ihrem aktuellen Bühnenprogramm während eines Freiluftkonzerts. Am 21. August führen die Burgfestspiele Mayen nicht weniger auf als „Shakespeares gesammelte Werke (leicht gekürzt)“.
Geisterführungen für Kinder (an Sonn- und Feiertagen sowie in den Ferien täglich um 11 und 13.30 Uhr) gibt es ebenso wieder wie eine „Dienstbotentour anno 1877“ mit dem blasierten Dienstpersonal des Wiedererbauers der Reichsburg. Das Personal der Burgschenke freut sich täglich von 10 bis 18 Uhr auf Besucher. Wer ein deftiges Rittermahl genießen möchte, dem ist samstags die „Gasterey nach Art der alten Rittersleut“ ans Herz gelegt.
Festlich und romantisch wird dann der nächste Winter. Nach einer erfolgreichen Premiere im Jahr 2021 wird von Mitte November an abermals die stimmungsvolle Laternenführung durch die weihnachtlich geschmückte Reichsburg die Besucher verzaubern. Sie erfahren viel Spannendes über die Geschichte der Weihnachtsbräuche. Am dritten Adventswochenende gehen die Besucher der „Cochemer Burgweihnacht“ mit Maria und Josef sowie lebendigen Tieren auf Herbergssuche. Doch damit nicht genug: Eine besondere Weihnachtsführung wird im Dezember Premiere feiern.
Details dazu werden Oliver Pinzer und sein Team erst zu gegebener Zeit preisgeben. Jetzt freuen sie sich einfach auf den Frühling und einen hoffentlich unbeschwerten Burgsommer. Ohne allzu große Beschränkungen für Besucher.
Eintauchen in längst vergangene Zeiten
Um das Jahr 1000 erbaut, 1689 zerstört, ab 1868 sukzessive wiederaufgebaut: Über Cochems Reichsburg gibt es weit mehr zu erzählen als das. Vom 12. März bis zum 1. November gibt's täglich Führungen zwischen 9 und 17 Uhr. Geänderte Öffnungszeiten gelten vom 2. November bis 14. März. Viele Details zu jedem Besuch, Tickets für Führungen und vieles mehr sind stets im Internet abrufbar: www.reichsburg- cochem.de. dad