Friedensbewegung lädt für Ostermontag zur Protestaktion am Fliegerhorst Büchel
Protestaktion am Fliegerhorst Büchel: Osterkundgebung statt Ostermarsch
So wie auf diesem Bild aus dem Frühjahr 2017 wird es in diesem Jahr zu Ostern rund um den Fliegerhorst der Bundeswehr in Büchel nicht aussehen. Angesichts der Corona-Pandemie verzichten Atomwaffengegner diesmal auf einen Marsch. Eine Kundgebung tritt an dessen Stelle. Foto: Archiv Kevin Rühle
Kevin Ruehle

Büchel. Osterkundgebung statt Ostermarsch. Zahlreiche Friedensgruppen laden für Ostermontag, 5. April, ab 15 Uhr zu einer Protestkundgebung gegen die vorgesehene atomare Aufrüstung und für eine deutsche Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages am Fliegerhorst Büchel ein. Zu der Aktion rufen mehrere Gruppen und Parteien aus der Region auf, Veranstalter sind die Regionalgruppe Cochem-Zell des Internationalen Versöhnungsbundes und die katholische Friedensbewegung Pax Christi im Bistum Trier.

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Eigentlich sollte es in diesem Jahr auch wieder einen Ostermarsch geben, nachdem im vergangenen Jahr die Aktion aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. Doch die steigenden Infektionszahlen ließen die Pläne für einen Ostermarsch erneut scheitern. Angedacht war ein Spaziergang in Etappen vom Industriegebiet Büchel-West zum Haupttor des Fliegerhorstes mit verschiedenen Aktionen unterwegs. Als Abschluss war dann eine Kundgebung am Luftwaffenstützpunkt geplant.

Doch Corona hat die Pläne leicht verändern lassen. „Wir werden angesichts der Pandemie am Ostermontag den diesjährigen Ostermarsch in Büchel etwas anders gestalten und nur zu einer Kundgebung in der Nähe des Haupttores zum Fliegerhorst einladen“, so Dr. Elke Koller von der Regionalgruppe Cochem-Zell in einer Presseerklärung. So soll es ab 15 Uhr ein Interview mit dem Trierer Wissenschaftler Professor Dr. Karl-Hans Bläsius zum Thema „Atomkrieg aus Versehen“ geben, dazu Musik mit dem „Weltmusik Duo“ Detlef Reuter (Akkordeon) und Franziskus Wendels (Saxofon).

Gründe für eine solche Kundgebung gibt es nach Ansicht der Friedensbewegung genug. „Weltweite Aufrüstung auch der Atomwaffenarsenale, Rüstungsexporte in Krisengebiete und die Aufkündigung wichtiger internationaler Verträge, das alles sind wichtige Gründe für die Friedensbewegung, auch in diesen Ostertagen auf die Straße zu gehen“, betont Elke Koller. Sie kritisiert, dass auch die Bundesregierung viele Milliarden Euro investieren will, um die „völkerrechtswidrige, aber auch militärisch unsinnige nukleare Teilhabe in der Nato aufrecht zu erhalten“.

Sie fordert daher von der Bundesregierung eine Reduzierung der geplanten Rüstungsausgaben, den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan und weiteren Krisengebieten, in denen sie ohne UN-Mandat agiere. Und sie fordert die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags durch die Bundesregierung und den Abzug der US-Atomwaffen aus Büchel, so Koller. Unterstützt wird die Aktion von der Gruppe „Aktiv für den Frieden“ aus Bad Kreuznach, dem Antiatomnetz Trier, der AG Frieden Trier, dem Kreisverband Cochem-Zell von Bündnis 90/Die Grünen, dem Arbeitsbereich Frieden des katholischen Dekanates Cochem, der DFG-VK Rheinland-Pfalz, der rheinland-pfälzischen Linken, der Friedensgruppe Daun, der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen Abschaffen, dem Ökumenischen Netz Rhein-Mosel-Saar und der Friedensinitiative Rhein-Hunsrück.

Von unserem Mitarbeiter Dieter Junker

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