Als die Sirene in Klotten ertönt, heißt es für die Rettungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr: Einsatz! Ein wenig überspitzt dargestellt sprinten die Feuerwehrleute in voller Montur durch die Klottener Dorfmitte. Ihr Weg endet an der Bushaltestelle, wo schon der Linienbus wartet: Er ist es, der sie zum Einsatzort bringt, nicht das MTF. Denn das existiert beim Dreh des Kurzfilms noch nicht. Dank dieses Videos war das Spendenziel innerhalb von nur elf Tagen erreicht. Überwältigung in Klotten, denn damit hätten die Feuerwehrleute nun wirklich nicht gerechnet. So viel zum bisherigen Verlauf.
Wir rechnen damit, dass der Wagen spätestens im Herbst ankommt.
Thomas Rossi, stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Klotten
Es gibt Neuigkeiten. In rund neun Monaten soll der neue Mannschaftstransportwagen geliefert werden. „Wir rechnen damit, dass der Wagen spätestens im Herbst ankommt“, sagt Thomas Rossi, stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Klotten. 60.000 Euro kostet der Ford Transit. Über das Crowdfunding kamen 24.750 Euro zusammen. Dabei sollte es jedoch nicht bleiben: Die Ortsgemeinde Klotten steuerte weitere 5000 Euro hinzu und es gab noch Einzelspenden, sodass alleine durch Spenden etwa 33.000 Euro für den neuen Wagen zur Verfügung stehen.
Mittels eines Antrags an das Land, der durch die Brandschutzsteuer möglich ist, haben die Klottener weitere 13.000 Euro bekommen. Wolfgang Lambertz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Cochem, erklärt: „Der VG-Rat sagte dann, lasst uns das aufnehmen und das Projekt ebenfalls mit rund 13.000 Euro bezuschussen.“
Witzige Werbung für den Katastrophenschutz
Zwar sieht er, dass das vorgeschriebene Fahrzeug (ein Löschfahrzeug) schon vorhanden ist: „Trotzdem macht sich ein MTF gut. Und wie die Klottener ihr Video auf witzige und gute Art aufgezogen haben, ist lobenswert, denn der Katastrophenschutz ist eine wichtige Sache. Dass sie Werbung für den Brandschutz und die Hilfe des Nächsten machen, finde ich schön.“ Laut Lambertz und Wehrführer Rossi kann ein MTF zum Katastrophenschutz definitiv beitragen. Und nicht nur das: „Sie werden auch oft für die Jugendarbeit, Kameradschaftszwecke und den Transport von Material genutzt“, macht der VG-Chef aufmerksam.
Die Sirene ertönt in Klotten. Ein Mann springt auf, rennt nach draußen. Von seinem Haus ist es nicht weit bis zum Feuerwehrhaus. Seine Kameraden folgen ihm im Sprint. Untermauert ist die Szene mit dramatischer Musik: Es handelt sich hier um keine Übung, keine echte Alarmierung, sondern eine Szene ...Klottener Feuerwehr wird zum Youtube-Hit: Mit Spendenaktion zum Mannschaftswagen
Ein endgültiges Konzept gebe es zwar noch nicht dazu, aber er würde es begrüßen, das neue Transportfahrzeug in das Fahrzeugkonzept des Kreises aufzunehmen. Lambertz sagt: „Bei der Ahr-Katastrophe haben wir gesehen, wie wichtig die Fahrzeuge der Feuerwehr sind. Wir brauchen auch heute schon eine ganze Reihe von solchen MTF und das nicht nur für den absoluten Katastrophenfall.“
So werden die laufenden Kosten gedeckt
Bereits vor zehn Jahren habe sich die damalige VG Cochem-Land mit dem Bedarf von MFT auseinandergesetzt. Damals hieß es: Wenn die Freiwillige Feuerwehr den Wagen beschafft, unterstütze die VG in den Unterhaltungskosten. Ähnlich soll es auch diesmal ablaufen: Der MTF wird über die VG angemeldet, der Sprit wird ebenfalls von der VG bezahlt, wenn es feuerwehrtechnisch eingesetzt wird. Gleiches gilt für die Reparatur. So könnte es zukünftig auch für andere Wehren laufen. Ein endgültiges Konzept gebe es dazu zwar noch nicht, aber Lambertz würde es begrüßen, die MTF in das Fahrzeugkonzept aufzunehmen.
Um eine Bezuschussung zu bekommen, muss der Bedarf nachgewiesen werden. Heißt: „Die MTF machen Sinn. Sie sind zwar nicht förderfähig, aber erleichtern die Arbeit der Feuerwehr.“ Die genauen Regeln, welches Fahrzeug wohin kommt, wann und wie etwas finanziell unterstützt wird, müsse noch geklärt werden. Das eruiere die VG gerade. Klotten ging jedoch mit gutem Beispiel voran: Rund 13.000 Euro Zuschuss bekam die Freiwillige Feuerwehr für ihr MTF. Lambertz sagt: „Es wird darauf hinauslaufen, dass wir solche Fahrzeuge in der Höhe bezuschussen werden.“
Die Klottener sind jedenfalls froh über die Finanzspritze, denn, wie Rossi sagt: „Damit konnte unser Förderverein mehr oder weniger kostenneutral aus der Sache rausgehen.“ So blieb noch Geld für zwei neue Taschenlampen und weitere Pflichtutensilien für das neue Fahrzeug übrig. Zudem will sich die Freiwillige Feuerwehr ein Handsprechfunkgerät für den Mannschaftstransportwagen zulegen. Und: „Eine Wärmebildkamera haben wir von dem Geld schon gekauft, sodass alles Geld sinnvoll eingesetzt wird.“