An der Touristenattraktion Cochemer Sesselbahn erfreuen sich in jedem Jahr viele Tausend Touristen. Daher unterliegt diese nicht nur einer ständigen technischen Kontrolle, sondern ist ebenso Schauplatz einer alljährlich stattfindenden Rettungsübung. „Letztere soll die eventuelle Möglichkeit eines kompletten Stillstands simulieren, mit dem allerdings eher nicht zu rechnen ist”, sagt Betriebsleiter Jörg Lampen, der seit 25 Jahren an der Cochemer Sesselbahn arbeitet. „Und seit ihrer Inbetriebnahme anno 1955 ist das auch noch nicht vorgekommen”, ergänzt Geschäftsführer Herbert Budweg.
Zum Frühlingsauftakt steht dann auch in diesem Jahr wieder die Rettungsübung „Notfall Cochemer Sesselbahn” auf der Agenda der eingesetzten Rettungsteams, welche sich aus Einsatzkräften der Bergrettung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Cochem, der DRK-Bergwacht aus Ettringen (Verbandsgemeinde Vordereifel), der Bergwacht Rotenfels Bad Kreuznach sowie dem DRK Neuwied, Fachgruppe Bergwacht, rekrutieren.
Zwar war es die ursprüngliche Aufgabe der Bergwacht sich vorrangig um den Naturschutz zu kümmern, doch ist im Laufe der Zeit die Rettung dazu gekommen. Die Bergwacht in Rheinland-Pfalz ist diesbezüglich breit aufgestellt. Zu der medizinischen Notfallversorgung und der Rettung aus unwegsamem Gelände, der Fels-, Gleitschirm-, sowie Höhlen- und Tiefenrettung, ist die Bergwacht des rheinland-pfälzischen Roten Kreuzes auch in die Höhenrettung (Kranrettung), Adipositasrettung, Seilbahnrettung sowie in die Sicherung von Einsatzkräften erfolgreich eingebunden.
Dies bestätigen alljährlich mehrere Hundert Einsätze der DRK-Bergwacht mit entsprechenden Ergebnissen. Bei kühlen Windböen und anhaltendem Nieselregen trafen die aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer der alljährlichen Höhenrettungsübung „Cochemer Sesselbahn” auch heuer auf schwierige äußere Bedingungen. Ein Umstand, der von den versierten Einsatzkräften einmal mehr Höchstleistungen und den zu rettenden Übungshelfern in der Sesselbahn Geduld abverlangte.
Auch bei schlechtem Wetter muss jeder Handgriff sitzen, denn hier geht es schließlich um Menschenleben.
Jens Klinkner, Übungsleiter und Chef der DRK-Bergwacht, Ortsverein Cochem-Stadt
Denn glitschige Steintreppen und ein matschig aufgeweichter Boden im Hang unterhalb des Pinnerkeuzes erschweren das Vorgehen der Einsatzkräfte beim Anbringen ihrer Seilsicherungen massiv. „Auch bei schlechtem Wetter muss jeder Handgriff sitzen, denn hier geht es schließlich um Menschenleben”, sagt Jens Klinkner, Übungsleiter und Chef der DRK-Bergwacht, Ortsverein Cochem-Stadt. „Damit dies gewährleistet ist, finden regelmäßig solche oder ähnliche Rettungsübungen in ganz Rheinland-Pfalz statt”, berichtet DRK-Kreisbereitschaftsleiter Thomas Schlicht.
Er begleitet den Einsatz als Beobachter zusammen mit Thomas Rings, DRK-Bereitschaftsleiter Cochem-Stadt. Dabei werden sie und weitere neugierige Zaungäste Zeugen einer gelungenen Abseilaktion, in deren Verlauf die Höhenretter insgesamt zwölf Freiwillige aus luftiger Höhe wieder festen Boden unter den Füßen ermöglichen.
Abschließend zurück in der Talstation, wartet Sesselbahngeschäftsführer Herbert Budweg mit einem stärkenden Imbiss für alle am Übungseinsatz Beteiligten auf. Den haben sie sich auch redlich verdient.