„Wir haben hier eine große Aufgabe übernommen. Aber wir müssen da handeln, daher ist dieses Konzept so wichtig“, unterstrich Bürgermeister Wolfgang Lambertz im Verbandsgemeinderat. Vor dem Hintergrund des Ahr-Hochwassers 2021 hatte die Verbandsgemeinde ein entsprechendes Konzept in Auftrag gegeben, nun wurde es vorgestellt. „Und damit haben wir heute hier ein großes Stück Arbeit erledigt“, machte Wolfgang Lambertz deutlich.
Im Mai soll alles in trockenen Tüchern sein
„Es ist noch ein Entwurf, aber wir sind auf der Ziellinie“, betonte Kaj Lippert vom Büro Björnsen Beratende Ingenieure in Koblenz. Es stünden noch abschließende Abstimmungsgespräche mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord an, aber dann wäre das Konzept in trockenen Tüchern, so der Projektleiter. Dies ist derzeit für Mai geplant.
Hinter ihm liegen zahlreiche Planungen, Gespräche, Veranstaltungen in der Verbandsgemeinde, eine breite Bürgerbeteiligung, bei der Bürgerinnen und Bürger Vorschläge zum Hochwasserschutz machen konnten. „Das Interesse war groß, mehr als 30 Anregungen gingen allein hier bei uns ein“, so Kaj Lippert.
Mit diesem Hochwasser- und Starkregenkonzept haben wir heute hier ein großes Stück Arbeit erledigt.¶
Bürgermeister Wolfgang Lambertz
Vor allem die am stärksten vom Hochwasser betroffenen Gemeinden Cochem, Ellenz-Poltersdorf, Klotten, Pommern, Treis-Karden, Moselkern, Müden und Bruttig-Fankel wurden untersucht, ebenso die Gewässer erster und zweiter Ordnung in der VG Cochem, also die Mosel sowie der Elz- und der Flaumbach. Doch das Konzept wird für alle Gemeinden der Verbandsgemeinde entsprechende Anregungen machen.
„Der Schutz vor Starkregen und Hochwasser ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Kommunen und Privatpersonen“, machte der Projektleiter deutlich. Seitens der Kommunen ginge es dabei um Information, um Flächenvorsorge, um natürlichen Wasserrückhalt, um die Gefahrenabwehr und technische Schutzmaßnahmen. „Die von uns angeregten Maßnahmen sind dabei für alle Kommunen wichtig“, unterstrich Kaj Lippert. Dazu gehören die Gewässerunterhaltung, die Unterhaltung von Entwässerungssystemen, eine abfluss- und emissionsmindernde Flächenbewirtschaftung im Weinbau und im Forst, die Errichtung von Treibholz- und Treibgutsperren, eine Alarm- und Einsatzplanung, ein Frühwarnsystem und ein entsprechendes Internetprogramm.
Mit den Nachbarkommunen zusammenarbeiten
Ein erstes Projekt ist bereits abgeschlossen. Im Bereich des Oberlaufs des Elzbachs gibt es nun in Bermel einen weiteren Pegel als Frühwarnsystem. Damit wird rund ein Drittel des Einzugsbereichs des Elzbachs abgedeckt. Wie Projektleiter Lippert erläutert, hätte ein solcher Pegel 2021 eine Vorwarnzeit von acht bis zehn Stunden für Moselkern ergeben und hätte den Warn- und Einsatzplan deutlich verbessert. Ein weiterer Pegel ist aktuell auch für Monreal angedacht. „Wir arbeiten hier eng mit unseren Nachbarn zusammen, der Hochwasserschutz kann nur über die Verbandsgemeindegrenzen hinweg sinnvoll aufgebaut werden“, betonte Bürgermeister Wolfgang Lambertz.