Die Touristensaison hat begonnen, doch auf dem Campingplatz in Moselkern herrscht Leere. Der Übernachtungsort in der Nähe der Burg Eltz ist eigentlich beliebt, aber nachdem im vergangenen Jahr der Pachtvertrag ausgelaufen ist, wollte die Ortsgemeinde den Platz neu ausrichten. Der Campingplatz war in die Jahre gekommen, das erkannte man an verschiedenen Stellen. Geplant war, zum Start der Tourismussaison 2025 damit fertig zu sein, doch der Platz sieht ganz und gar nicht danach aus. Camper können hier jedenfalls noch nicht ihren Wohnwagen oder ihr Wohnmobil abstellen, um den Urlaub an der Mosel zu genießen. Woran liegt es?
Im vergangenen Herbst schritten die Arbeiten noch ziemlich schnell voran, bevor sie zum Erliegen kamen. Dank der fleißigen Ehrenamtlichen, die in Moselkern immer mal wieder anpacken, wurde die Fläche von Schutt, Steinen und Überbleibseln von Dauercampern befreit. Was zurückblieb, war eine große Fläche mit viel Potenzial. Das erzählte Josef Weckbecker bei einem Ortstermin im Dezember.

Auf der geräumten Fläche soll ein vollständig neuer Campingplatz entstehen, der in Eigenregie der Gemeinde geführt wird. Automatisierte Prozessen wie etwa eine Nummernschilderfassung oder eine Chipkarte als Bezahlsystem für Strom, Duschen und Co. sollen einiges vereinfachen. Auch mobile Sanitärinseln sollten entstehen – die alte Sanitäranlage war aus der Zeit gefallen, ein in den 1970er-Jahren errichteter Sanitärcontainer. Dieser wurde inzwischen abgerissen. Modernisierung ist das große Vorhaben der Moselkerner. Die Kommunalaufsicht genehmigte das Konzept, das die Ortsgemeinde erarbeitet hatte. Dem neuen Campingplatz stand also eigentlich nichts im Weg.

Von der Bundesstraße aus erkennt man, dass der Platz abgesteckt wurde und inzwischen also eine große, freiliegende Fläche da ist, die nur noch dunkel an die alte Zeit des Campingplatzes erinnert. Monatelang stand hier alles still, jedenfalls ist so die Wahrnehmung derer, die über die B416 an Moselkern vorbeifahren.
Ortsbürgermeister Josef Weckbecker erklärt, was passiert ist: „Es gibt immer unvorhersehbare Ereignisse. Und damit meine ich: Wir hatten zweimal Hochwasser, was die Arbeiten am Campingplatz verhinderte.“ Die Geräte und Maschinen standen bereit, als die Mosel über die Ufer getreten ist und die Maßnahmen so erst einmal still legte – zum Bedauern des Ortschefs: „Wir wollten den Platz abziehen und begradigen, aber hätten wir es zu dieser Zeit gemacht, hätte es in einer Schlammwüste geendet.“
Bagger rollen nun
Also hieß es erst einmal: warten. Nun hängt die Ortsgemeinde dem Bürgermeister an einem Plan für die Infrastruktur, „also Wasser und Strom“, sagt Weckbecker. Doch der Ortschef hat gute Nachrichten für alle, die schon gespannt warten: Bald sollen die Bagger endlich rollen und aus der freiliegenden Fläche einen neuen Campingplatz machen, damit die Touristen wieder nach Moselkern strömen können. Tatsächlich bestätigte sich das schon am Montagabend, als ein gelber Bagger auf der Fläche arbeitete.