Cochem-Zell
Neue Rekordkälte? Tiere bleiben cool

Cochem-Zell - Wetterfrösche warnen, aber die Tiere im Kreis Cochem-Zell bleiben ganz cool: Zwar erwarten viele Meteorologen, dass auch der nächste Winter nicht mit Eis und Schnee geizen wird. Doch die Cochem-Zeller Tiere bewahren die Ruhe. „Alles ist ganz normal“, sagt etwa Landwirt Hermann Biersbach.

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Cochem-Zell – Glaubt man manchen Meteorologen, steht das Land vor einem neuerlichen Wahnsinnswinter mit viel Eis und Schnee. Cochem-Zeller Naturexperten sehen das Ganze jedoch gelassen. Noch finden sie draußen keine Anzeichen dafür, dass Väterchen Frost den Kreis schon bald wieder in seinem eisigen Würgegriff hat und einstweilen nicht wieder freigibt.

Die Natur ist Hermann Biersbachs Leben. Täglich verbringt der 70 Jahre alte Landwirt aus Lutzerath viel Zeit im Freien, hilft im Betrieb mit, den inzwischen sein Sohn Ulrich leitet. „Ein Landwirt muss mit der Natur leben, sonst ist er verloren“, sagt er. Und ein Landwirt sollte das eine oder andere Signal der Natur zu deuten wissen. Doch Anzeichen dafür, dass der nächste Winter übermäßig hart wird, hat Biersbach noch nicht entdeckt. Früher habe die Oma immer gesagt, wenn viele Nüsse am Baum hingen, bedeute das viel Eis und Schnee. „Wenn es danach geht, bekommen wir keinen harten Winter, denn dieses Jahr war ein schlechtes Nussjahr“, sagt der Lutzerather mit fester Stimme. Sohn Ulrich bestätigt das, aber nur für Haselnüssen. „Walnüsse gab es sehr viele.“

Dieser Nüssezählerei misst Hermann Schausten, ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter des Kreises Cochem-Zell, für Wetterprognosen wenig Bedeutung bei. „Wenn die Bäume voller Nüsse hängen, ist das nur ein Zeichen dafür, dass das Frühjahr gut war. Die Pflanzen wurden gut bestäubt.“ Theoretisch gibt es aber durchaus Frühwarnzeichen, die darauf schließen lassen, dass klirrende Kälte ins Haus steht. „Zum Beispiel, wenn bestimmte Vogelarten aus dem Osten wie Birkenzeisige zu uns kommen, die es hier sonst nicht gibt.“

Doch Schausten hat bisher im Kreis weder Zeisige noch sonstige Zeichen für einen Mega-Winter entdeckt. Dabei streift auch er täglich durch die Tier- und Pflanzenwelt „Es ist alles offen, was den Winter angeht“, hält er fest. Auch die Kraniche zogen im mittlerweile üblichen Zeitkorridor gen Süden. Mitte Oktober ging's los, noch bis Ende November können die Pfeilformationen der Vögel am Himmel über dem Kreis zu sehen sein.

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