Schon im Dezember 2017 sprach sich der Zeller VG-Rat einstimmig dafür aus, das Geld, was die VG aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KI) 3.0 erhält, ausschließlich für die Anbau- und Erneuerungsarbeiten an der Grundschule Bullay zu verwenden. Neue Decken und Bodenbeläge sollen die Akustik in den Klassenräumen verbessern. Für die Betreuende Grundschule ist ein Anbau vorgesehen. Karl Heinz Simon, Bürgermeister der VG Zell, unterstrich: „Alle Grundschulen in unserer Verbandsgemeinde verfügen damit ab dem kommenden Jahr über ein durchgehendes Nachmittagsangebot bis 16 Uhr.“
Bereits am 4. Juni lag die Genehmigung für die geplanten Bauarbeiten vor, am 23. Juli folgte der Förderbescheid, dann die Ausschreibung. Wegen der „Entwicklung der Preise in der Baubranche erwies sich eine Kostenermittlung aus dem Jahr 2017 von gut 220.000 Euro allerdings als überholt. Dass die für die Schule vorgesehene Küche samt Ausstattung über das KI 3.0, anders als bei Ganztagsschulen, nicht förderfähig war, hatte die VG zwischenzeitlich sozusagen mit 35.000 Euro in den Haushaltsplan für 2019 eingepreist. Wegen der erwähnten Baukostensteigerung entstand letztlich „eine überplanmäßige Ausgabe von rund 50.000 Euro“, hielt Simon fest. Eine Summe, mit der die Vergabe in die Zuständigkeit des Rats fällt. Um mit den Arbeiten zur Verbesserung der Raumakustik schon zum Start der Herbstferien beginnen zu können, wurde im Benehmen mit Beigeordneten und Hauptausschuss eine Eilentscheidung zur Vergabe getroffen.
Die Ratsfraktionen trugen sie nun nachträglich geschlossen mit, worüber sich vor allem der FWG-Fraktionsvorsitzende Matthias Müller freute. Als Ortsbürgermeister von Bullay hält er die Arbeiten für „zwingend erforderlich“. Müller ist froh darüber, „dass der Standort weiter gestärkt wird. Schließlich besuchen auch die Kinder von Neef die Grundschule in Bullay.“ Und die Kinderzahlen entwickelten sich „zum Glück positiv“.
Das bestätigt Andreas Schorn, Büroleiter der VG Zell, auf RZ-Nachfrage. Zurzeit besuchen 62 Schüler die Grundschule Bullay, der angegliederte Schulkindergarten wird von 13 Kindern genutzt. 16 Schulneulinge kamen im Sommer neu in die Grundschule Bullay. Diese werde sich in den nächsten beiden Jahren „in fast derselben Höhe bewegen, sodass die Schülerzahlen konstant bleiben beziehungsweise sich leicht erhöhen“, so Schorn. Das zeigt ein Blick in die Einwohnermeldestatistik vom 30. Juni. Zwar sinkt die Zahl der Schulneulinge dann zum Schuljahr 2022/2023 voraussichtlich auf sechs. Sie steige im Folgejahr dafür wohl auf 24. Erfahrungsgemäß lägen die tatsächlichen Einschulungszahlen ohnehin jeweils leicht über den Daten, die die Einwohnermeldeliste nahelege.
Die Bauarbeiten an der Grundschule Bullay sind demzufolge eine echte Zukunftsinvestition. Die Anbauarbeiten sollen direkt auf Erneuerung der Decken und der Bodenbeläge in den Klassenräume folgen. Denn sie lassen sich VG-Chef Simon zufolge „auch während des laufenden Schulbetriebs“ erledigen. Ob das Mittagessen an der Grundschule Bullay künftig komplett in Eigenzubereitung entstehen wird oder es in Teilen auch von einem Zulieferer kommt, ist „noch nicht abschließend festgelegt“, teilt Andreas Schorn mit. Die geplante Küche würde auf jeden Fall eine Zubereitung komplett in Eigenregie zulassen. Die Mehrausgaben werden über Mehreinnahmen an anderer Stelle gegenfinanziert.