Besonderer Ort Antoniuskreuz
Naturbegräbnisstätte Ulmen fertig: Das kostet ein Grab
Im Umfeld der Antoniuskapelle hoch über Ulmen wurde die neue Naturbegräbnisstätte der Stadt fertiggestellt. Die Stadtrat hat nun die Satzung und die Gebühren beschlossen.
Junker Dieter

In der Eifelstadt Ulmen ist die Naturbegräbnisstätte „Antoniuskreuz“ bereit für die ersten Bestattungen. Anfragen gibt es auch schon. Mit Satzung und Gebührenhöhe befasste sich jetzt der Stadtrat.

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Die neue Naturbegräbnisstätte „Antoniuskreuz“ bei Ulmen ist fertiggestellt, in Kürze wird es hier die ersten Beisetzungen geben. Der Stadtrat hat nun eine Friedhofssatzung für die Anlage erlassen und die Gebühren für die Überlassung von Grabstätten beschlossen.

Die Planungen für die Naturbegräbnisstätte liefen schon eine Weile. Noch ist alles abgesperrt an der Stätte hinter der Antoniuskapelle, die im Südosten der rund 3500 Einwohner zählenden Eifelstadt liegt. Alles ist neu gestaltet und eingesät. Die Arbeiten sind mittlerweile weitgehend abgeschlossen. Die Kapelle am Antoniuskreuz hat für die Ulmener eine große Bedeutung. Der Legende nach hat der Kreuzritter Heinrich von Ulmen hier ein Säckchen Erde vom Grab Christi hinterlegt. Ein Kreuzweg führt von der Ulmener Pfarrkirche auf die Anhöhe zur Kapelle. Vom Eifelverein Ulmen wurde dieser kulturelle und geistliche Ort, aber auch das Umfeld renoviert und schön gestaltet. Mit der Naturbegräbnisstätte kommt hier von sofort an ein weiterer geistlicher Ort hinzu.

„Uns liegen bereits die ersten Anfragen für Bestattungen vor, daher ist es wichtig, dass wir nun diese Satzungen beschließen.“
Thomas Kerpen, Bürgermeister der Eifelstadt Ulmen
Mehrere Kreise und Stelen bilden die neue Naturbegräbnisstätte Antoniuskreuz bei Ulmen, die nun fertiggestellt wurde.
Junker Dieter

„Uns liegen bereits die ersten Anfragen für Bestattungen vor, daher ist es wichtig, dass wir nun diese Satzungen beschließen“, betonte Stadtbürgermeister Thomas Kerpen im Ulmener Stadtrat, der im Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung am Marktplatz tagte.

Die neue Naturbegräbnisstätte wird etwas mehr als 200 Grabstellen haben, die in drei Kreisen angeordnet sind. Mehrere Bäume wurden zur Gestaltung gepflanzt. Basaltbänke laden zum Ausruhen ein, auch einige Stelen finden sich in den Begräbniskreisen. Die Zufahrt soll über die ehemalige Landesstraße (L) 101 erfolgen, die derzeit noch eher einen Feldwegcharakter hat. „Die Straße wird aufgehübscht“, kündigte der Stadtbürgermeister an. Auch ist ein Parkplatz auf einer Rodungsfläche unweit der Kapelle vorgesehen, noch ist aber offen, ob der Weg von der alten L101 zur Kapelle vollständig befestigt werden soll.

Vorschlag für Nutzungsgebühr ist der Wählergruppe „Bürger für Ulmen“ zu hoch

15.000 Euro waren für das Projekt im städtischen Haushalt vorgesehen, nach Angaben von Thomas Kerpen im Stadtrat haben sich die Kosten allerdings zwischenzeitlich auf 20.000 bis 23.000 Euro erhöht.

Bestand beim Erlass der Friedhofssatzung für die Naturbegräbnisstätte Einigkeit im Ulmener Stadtrat, so gingen bei den Friedhofsgebühren die Auffassungen etwas auseinander. Von der Verwaltung vorgeschlagen waren eine Nutzungsgebühr von 1500 Euro für die 15-jährige Überlassung einer Grabstätte und die Pflege der Anlage. Dazu würden dann noch 200 Euro für den Aushub und das Schließen der Grabstätten kommen sowie 30 Euro für die Herstellung eines Grabschildes. Zu viel, fand die Wählergruppe „Bürger für Ulmen“, sie schlug eine Nutzungsgebühr von höchstens 1400 Euro vor. Doch die Mehrheit im Stadtrat sprach sich für den Vorschlag der Verwaltung aus.

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