Ob Freundinnen, die den Flug in den Urlaub verpassen, oder „Zugezogene“, die ihre Hühner in den ebensolchen mitnehmen: Max Schmitz entgeht keine Kuriosität, die auf dem Strimmiger Berg passiert und die er dann später in einer Büttenrede verarbeitet. In dieser Fastnachtssession schwingt der Nachwuchsbüttenredner sogar als Prinz das närrische Zepter.
Das Talent, Büttenreden zu schreiben, wurde Max Schmitz schon in die Wiege gelegt. „Mein Vater kann gut reimen und meine Oma war immer sehr gern karnevalistisch unterwegs“, schmunzelt der 29-jährige Liesenicher. Seit einigen Jahren zählen die Auftritte von Schmitz als „Nachrichtensprecher“ zu den Glanzlichtern der Strimmiger Kappensitzung. Bei seinen Reden nimmt der Büttenredner so manchen Fauxpas, der im Lauf des Jahres in den Dörfern vom Strimmiger Berg passiert ist, humorvoll und wortgewandt auf die Schippe. Das passt, denn Max Schmitz ist von Beruf gelernter Maurer.

Echte Büttenredner sind in den letzten Jahren bei Kappensitzungen immer seltener geworden. Denn, um eine richtig gute Rede, die sich aufs Dorfgeschehen bezieht, zu verfassen, muss man das ganze Jahr über hellwach sein. „Ich mache mir zwar immer mal wieder Notizen, aber das meiste habe ich im Kopf“, sagt Schmitz. Wenn er mit dem Schreiben anfängt, dann läuft es wie von allein.
Sein erster Auftritt in der Bütt war vor elf Jahren. „Das war damals eigentlich gar nicht geplant“, erklärt der Karnevalist. Eines Nachts sei er aufgewacht und habe spontan eine Idee für eine Büttenrede gehabt. „Ich habe mir Papier und Stift geholt und die Gedanken aufgeschrieben. Morgens war die Rede dann fertig“, sagt er schmunzelnd. Weil ihm das, was er in der Nacht zu Papier gebracht hatte, gut gefiel, ging er zum Karnevalsverein und fragte, ob er bei der Kappensitzung noch mitmachen könnte. Es ging. Obwohl das Programm drei Wochen vor der Sitzung längst feststand. Seit diesem Zeitpunkt gehört Max Schmitz zum festen Bestandteil der Strimmiger Fastnacht. „Dabei war der erste Beitrag noch ein gereimtes Gedicht. Das mit den Nachrichten kam erst ein Jahr später“, sagt er.

Die karnevalistische Veranlagung liegt wie gesagt bei Schmitz in der Familie. Im Alter von 16 Jahren ist Max Schmitz schon der Männertanzgruppe beigetreten, war später in der Garde und im Elferrat bis er in diesem Jahr selbst das närrische Zepter in die Hand nimmt. „Mir war klar, wenn ich den Karnevalsprinzen gebe, sollte Nicole Thomas als Prinzessin an meiner Seite stehen“, sagt er. Die beiden kennen sich seit Kindertagen und Schmitz konnte die 27-jährige Nicole Thomas davon überzeugen, die Aufgabe als Prinzessin anzunehmen. Die Physiotherapeutin, die in Mittelstrimmig aufgewachsen ist, wohnt zwar inzwischen in Kastellaun. Doch zum Tanztraining kommt sie regelmäßig in ihr Heimatdorf.
Prinzessin tanzt gern
Angefangen in der Kindertanzgruppe und bei den Funken, tanzt Nicole Thomas inzwischen in der Schautanzgruppe „Bergtänzer“. „Die haben sich in diesem Jahr neu formiert, nachdem sich die Vorgängergruppe aufgelöst hat“, erklärt sie. Bei den Bergtänzern können sowohl männliche als auch weibliche Tänzer mitmachen. Trotz ihrer neuen Aufgabe als Prinzessin, hat Nicole Thomas es sich nicht nehmen lassen, bei der Tanzaufführung dabei zu sein.
Die Fastnachtszeit ist für das närrische Prinzenpaar eigentlich schon Grund genug, zu feiern. Doch in diesem Jahr gibt es noch einen weiteren Anlass. „Der Prinz wird am Tag der Kappensitzung 30 Jahre alt“, sagt Nicole Thomas.
Das närrische Treiben auf dem Strimmiger Berg startet mit der Kappensitzung am Samstag, 22. Februar, 19.11 Uhr, in der Strimmiger-Berg-Halle. Sonntag, 23. Februar, steht ab 14.11 Uhr die Kindersitzung an. An Weiberdonnerstag, 27. Februar, wird ab 15.11 Uhr in der Mehrzweckhalle gefeiert. Der Fastnachtsumzug über die Dörfer startet am Sonntag, 2. März, um 13.30 Uhr in Altstrimmig und endet mit der After-Zuch-Party.
+ Karten für die Kappensitzung können am Sonntag, 9. Februar, ab 14 Uhr, im Bürgerhaus in Mittelstrimmig erworben werden.