Verbandsgemeinde Cochem trauert um Helmut Probst, der 16 Jahre lang deren Bürgermeister war
Nachruf Helmut Probst: Er hat sich mit viel Herzblut für die Region engagiert
Helmut Probst ist im Alter von 71 Jahren verstorben. Foto: Ditzer
Ditzer

Ellenz-Poltersdorf. Helmut Probst, der langjährige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Cochem, ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Mit ihm verliert der Kreis ein kommunalpolitisches Urgestein, über Jahrzehnte hinweg prägte er die Politik rund um Cochem, aber auch darüber hinaus im Landkreis Cochem-Zell. CDU-Kreisvorsitzende Anke Beilstein ist tief betroffen. „Der Tod von Helmut Probst trifft mich sehr. Mit ihm verliert die CDU hier vor Ort ein christdemokratisches Urgestein. Er stand für seine Überzeugung und hat seine ganze Tatkraft in eine gute Weiterentwicklung seiner geliebten Heimat eingebracht. Über Jahrzehnte haben wir zuerst beruflich, dann politisch zusammengearbeitet. Für mich persönlich war Helmut Probst deshalb weit mehr als ein politischer Wegbegleiter und Mentor; er war vor allem ein guter Freund, dem ich immer vertrauen und auf den ich mich verlassen konnte. Ich hätte ihm so sehr gewünscht, dass er seinen Ruhestand noch länger hätte genießen können. Mein ganzes Mitgefühl gilt seiner Familie.“

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Helmut Probst wird viele Spuren hinterlassen. Wirtschaftsförderer, Beigeordneter, Verbandsgemeindebürgermeister. Das sind nur einige der Funktionen, die er in seinem politischen Arbeitsleben innehatte. Nach der Handelsschule hatte der Verstorbene in der Cochemer Kreisverwaltung mit der Ausbildung begonnen, er wurde dort Büroleiter und Chef der Zentralabteilung, später dann Leiter der Abteilung Wirtschaftsförderung und Strukturentwicklung, bevor er 2002 zum Bürgermeister der damaligen VG Cochem-Land gewählt wurde. Hier war er bereits seit 1984 als Erster Beigeordneter tätig, 18 Jahre lang war Helmut Probst, der seit 1967 der CDU angehörte, auch Vorsitzender der CDU Cochem-Land. Auch war er bis 2019 Mitglied des Cochem-Zeller Kreistags. In seine Amtszeit als Bürgermeister fielen zwei Fusionen, zunächst die mit der Stadt Cochem, fünf Jahre später mit der VG Treis-Karden.

Die CDU Rheinland-Pfalz trauert ebenfalls um den langjährigen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Cochem. CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner würdigt seine Verdienste mit folgenden Worten: „Mit Helmut Probst verliert die Regionen einen überaus geschätzten Politiker, dem die Menschen immer großes Vertrauen geschenkt haben. Helmut Probst hat in Cochem die beiden kommunalen Fusionen begleitet, und es ist ihm dabei stets gelungen, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen und den Ausgleich zu wahren. Er hat sich über viele Jahre für die Stärkung der ländlichen Räume eingesetzt. Helmut Probst war als Mann klarer Worte bekannt, der auf die Menschen zuging – und dafür wurde er sehr geschätzt. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Angehörigen.“

Es wird im Land sicher keinen zweiten Verwaltungschef geben, der gleich zwei Kommunalfusionen zu stemmen hatte. Nicht zuletzt seiner Verwaltungs- und kommunalpolitischen Erfahrung war es zu verdanken, dass beide Fusionen relativ geräuschlos über die Bühne gingen. In seine Zeit als Bürgermeister fielen aber auch der Ausbau des Cochemer Schulzentrums, die Entstehung des Ferien- und Golfresorts, der Ausbau des Radwegenetzes, der Neubau des Kaiser-Wilhelm-Tunnels und vieles mehr.

Helmut Probst war fest verwurzelt in der Moselregion und eng verbunden mit seiner Heimat. Der gebürtige Ellenz-Poltersdorfer war engagiert in der Freiwilligen Feuerwehr, im Verkehrs- und Verschönerungsverein, im Gesangverein, im Karneval. Dies war sicher auch eine wichtige Kraftquelle seiner politischen Arbeit.

2018 hatte er sich aus gesundheitlichen Gründen aus der kommunalpolitischen Arbeit zurückgezogen, obwohl er eigentlich noch bis zum Juni 2022 als Bürgermeister gewählt war. Das ist ihm damals nicht leichtgefallen, wie er in einem RZ-Interview erklärt hatte. dj

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