Nach der Insolvenz - Der ehemalige Geschäftsführer nimmt Stellung
Nach Insolvenz: Was wird aus Eisen Thielen in Daun?
Dauner Traditionsunternehmen ist insolvent - Eisen Thielen schließt
Der Slogan des Unternehmens "...der fast alles hat" ist bald Geschichte. Das Geschäft in der Friedhofstraße schließt.
Susanne Stumm

Seit Ende April ist das Dauner Traditionsunternehmen geschlossen. Seit dem 1. Juni ist das Insolvenzverfahren eröffnet. Was passiert mit der Immobilie? Was ist mit den Mitarbeitern? Der „Trierische Volksfreund“ hat beim ehemaligen Geschäftsführer nachgefragt.

Wer als Heimwerker Kleinteile brauchte, war jahrzehntelang bei Eisen Thielen gut aufgehoben. Hier bekam man nicht nur die einzelne Schraube, sondern auch gleich einen Tipp vom geschulten Fachpersonal. Kundenservice und persönliche Beratung wurden großgeschrieben. „Ich will den Internethandel nicht grundsätzlich verteufeln, aber wir konnten mit unserem Konzept nicht mithalten. Der stationäre Handel, der hohe Personalkosten hat und ein Ladenlokal unterhalten muss, hat es schwer. Da kann der Kundenservice noch so gut sein“, sagt Konstantin Stricker, ehemaliger Geschäftsführer von Eisen Thielen.

Corona-Zeit mit blauem Auge überstanden

Die Insolvenz seines Unternehmens ist auch für ihn persönlich schwer zu verkraften. Nachdem er 2019 die Immobilie an der Friedhofstraße angemietet hatte, investierte er zunächst in die Miete, das Warenlager sowie in Maschinen. „Die Zeit während Corona haben wir dann mit einem blauen Auge überstanden, weil unser Angebot so breit aufgestellt war“, erklärt Stricker. „Aber der Einbruch in der Baubranche 2023 hat uns letztlich den Kopf gekostet.“ Nicht zuletzt, weil ein langjähriger Luxemburger Bauunternehmer eine größere Summe schuldig geblieben sei.

Seit Ende April ist das Geschäft nun geschlossen – innen hat sich nichts verändert, die Ware ist noch im Laden. Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Juni liegt das weitere Vorgehen in den Händen der Rechtsanwaltskanzlei Himmes in Daun. Konstantin Stricker muss den Termin abwarten, an dem die Räumlichkeiten besenrein übergeben werden müssen. „Ich bin nur froh, dass alle meine Mitarbeiter einen neuen Job gefunden haben und unter sind. Ich selbst habe eine Halbtagsstelle angenommen. Ich muss flexibel bleiben, um für das Insolvenzverfahren zur Verfügung zu stehen“, sagt Stricker.„Wenn man jahrelang daran gewöhnt war, Entscheidungen zu treffen, fällt es mir jetzt sehr schwer, abzuwarten, wie es weitergeht“. Einen konkreten Interessenten für die große Immobilie gebe es derzeit nicht.

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