Ein Ort, der im Kreis Cochem-Zell die Nase in puncto Lichterglanz ganz vorne hat, ist Ernst. Das Lichterdorf wollte im vergangenen Jahr keine Abzüge machen: Lichterketten, Rebkugeln und Tannenbäume hingen die engagierten Ernster dennoch überall dort auf, wo sie auch in den Vorjahren angebracht waren. Teilweise bauten sie sogar aus. Die Moselweinstraße, also die B 49 und die durch Ernst führende Weingartenstraße leuchteten komplett in warm-weißen Licht.
Energie sparte man nicht bei der Menge der Lichter, sondern bei den Zeiten, zu denen sie leuchteten: Statt täglich schalteten sich die Lichter nur am Wochenende an. „Die stark reduzierte Brenndauer im vorigen Jahr hat tatsächlich 70 Prozent Ersparnis gebracht“, erzählt Joachim Barden, der für zahlreiche Rebkugeln, die im Ort aufgehangen wurden, verantwortlich ist.
In diesem Jahr soll es wieder so laufen wie vor den Zeiten der Energiekrise: Montags bis freitags können sich Ernster, Gäste und Vorbeifahrende an dem Lichterzauber erfreuen, für den das Moseldorf bekannt ist, täglich von 17 bis 23 Uhr. Bei einem Dorfrundgang können in diesem Jahr etwa 30 Krippen bestaunt werden. An den jeweiligen Häusern sind weiße leuchtende Sterne angebracht.
Es geht nicht ganz ohne Lichterglanz: Cochem-Zell leuchtet wieder, diesmal jedoch mit der ein oder anderen Beschränkung. So reagieren Gemeinden wie Ernst, Altstrimmig und Ulmen auf die aktuelle Energiekrise.Weihnachtsbeleuchtung trotz Energiekrise: Gemeinden in Cochem-Zell zeigen, wie es geht
In Altstrimmig hatte sich Ortsbürgermeister Hans-Werner Peifer gemeinsam mit seinen Helfern dazu entschlossen, kleinere Weihnachtsbäume aufzustellen. Statt der gewöhnlichen drei bis vier Meter hohen Bäume führten sie welche ein, die nur noch anderthalb Meter hoch waren. Eine Variante, die sich bewährt hat, denn wie der Ortsbürgermeister erklärt: „Es bleibt alles dabei, wie wir es bereits im vergangenen Jahr gemacht haben.“ Das hatte neben den wenigeren Lichtern am Baum nämlich einen weiteren entscheidenden Vorteil: Die Weihnachtselfen in Altstrimmig, die die Weihnachtsbäume aufstellen und schmücken, sind Senioren. Mit einem weniger großen Baum brauchen sie auch keine Leiter mehr, auf die sie klettern müssen.
Auch in Zell wurde fleißig geschmückt: In der Kernstadt, in Kaimt und in Merl sowie auf dem Barl wird die Weihnachtsbeleuchtung in der Adventszeit erstrahlen, und in Zell leuchten in der Balduinstraße und Schlossstraße nunmehr wieder die Lichterketten, ebenso an der Fußgängerbrücke. „In Kaimt werden wir s drei Bäume am Fährkopf mit Lichterketten versehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich hier die Dekoration darstellt“, erzählt Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen: „Auch der Runde Turm wird wieder zur Kerze.“
In Ulmen finden sich die Highlights der Weihnachtsbeleuchtung auf dem Wasser: Auf dem Jungferweiher schwebt ein Weihnachtsbaum aus Lichterketten und auf dem Ulmener Maar können Anwohner und Besucher den schwimmenden Adventskranz bewundern. Im vergangenen Jahr wurde auch hier eingespart, wie Stadtbürgermeister Thomas Kerpen erzählt, schließlich wollte die Stadt ebenso beim Energiesparen mitziehen, wie es auch die Ulmener taten. Burg- und Kirchenbeleuchtung fehlten ohnehin, hinzukam, dass auch die Weihnachtsbeleuchtung im vergangenen Jahr weg blieb. „In diesem Jahr kann die Weihnachtsbeleuchtung aber ganz normal wie vor der Energiekrise leuchten“, freut sich Kerpen.