Das Ganze im Rahmen einer Halloween-Factory-Party, veranstaltet von den engagierten Aktiven des örtlichen Junggesellenvereins. Scheinbar ein Muss für die Jugend aus der Region, denn die gab sich bereits in den frühen Abendstunden die Türklinke zur Halloween-Party in die Hand.
Begrüßt wurden sie von schwebenden Deckengeistern und ebensolchen Spinnennetzen, wobei Letztgenannte durchaus den Anspruch auf natürlichen Ursprung erhoben. Ein ansehnlicher Teil bekennender Halloween-Freunde legte größten Wert auf ein dem Fest angepasstes und oftmals fantasievolles Outfit, das von lustig bis gruselig zahlreiche Variationen einer trefflichen Kostümierung bot. Diesbezüglich hatten die Mädels gegenüber ihren männlichen Gleichgesinnten in Sachen Kreativität und Ideenreichtum die Nase vorn. Während sich die männlichen Gäste überwiegend auf die Garderobe eines Graf Dracula oder die krummen Hörner von Luzifer beschränkten, hatten die Damen schon tiefer in die Kleiderkiste und ihre Schminktäschchen gegriffen.
Die durchweg gelungenen und ansehnlichen Endergebnisse präsentierten sich als Filmdouble, Hexe, Zombie, Alien, Vampirella, Poltergeist oder sonstiges gruseliges Wesen. Im Mittelpunkt des Spektakels stand erwartungsgemäß eine angesagte Musikunterhaltung. Für diese zeichneten unter anderem die Formation Cockpit Club mit Live-Musik sowie die beiden versierten DJs Timon und Me & Myself mit angesagten Scheiben aus den Charts verantwortlich.
Auch auf das für Halloween so bekannte „Süßes oder Saures” brauchten die fröhlich feiernden Gäste in der Kulturfabrik am Abend nicht zu verzichten. Beides ließ sich in Form von beliebten und frisch zubereiteten Cocktailvariationen ausführlich genießen.
Ein kleiner Exkurs zur Geschichte der Feierlichkeiten: Wenn den orangefarbenen Hokkaidokürbissen in ihrem ausgehöhlten Schädel ein Licht aufgeht und die ihnen mittels Messer markant geschnitzten Fratzengesichter schaurig leuchten, dann zeigt der Jahreskalender den 31. Oktober an. Dieser Tag hat sich bei uns, ebenso wie in den USA, als offizieller Termin für das Halloween-Fest etabliert. Auch heute noch von so manchen Europäern als neumodischer Import aus den USA belächelt, setzt es sich doch eigentlich aus den Bräuchen verschiedener Kulturen zusammen.
Wobei der Ursprung von Halloween wohl dem keltischen Erntefest Samhain (Sonnengott) zugerechnet wird. Nachweislich ab dem 5. Jahrhundert feierten die Kelten in Irland mit Halloween den Winterbeginn und den Start in ein neues Kalenderjahr. Dabei entstand auch das Kürbisschnitzen. Die Iren glaubten, dass sie mit einer brennenden Kohle, in einer damals noch verwendeten Rübe, böse Geister und den Teufel abschrecken konnten. Wegen einer großen Hungersnot auf der Insel wanderten von 1845 bis 1852 mehrere Millionen katholische Iren in die USA aus und nahmen das Brauchtum des Halloween-Festes mit über den großen Teich.