Brückensanierung in Zell beginnt am 2. November - Ampeln mit Videosteuerung sollen größere Staus verhindern - Am Montag erfolgt ein zweistündiger Probebetrieb
Moselbrücke wird bald saniert: Wie ein erneutes Verkehrschaos verhindert werden soll
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Eine Schutzmauer aus transportablen Betonklötzen musste wegen der Gefahr von Steinschlag vor der Aral-Tankstelle errichtet werden.
Winfried Simon

Autos und Lkw stauten sich auf der B53 bis nach Briedel, ebenso auf der anderen Moselseite und auch auf der B421 zum Zeller Berg. Ein solches Verkehrschaos hatten die Zeller noch nicht erlebt. Es war im Mai vergangenen Jahres, als die Sanierungsarbeiten an der Zeller Brücke beginnen sollten. Die Arbeiten wurden abgebrochen. Jetzt sollen sie wieder aufgenommen werden - und jetzt soll alles besser werden.

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Doch die von einer Baufirma installierte Ampel war damals nicht in der Lage, die enorme Verkehrsmenge zu bewältigen. Jetzt, nach zahlreichen Eingaben und Gesprächen und eineinhalb Jahre später, der nächste Versuch. Am Samstag, 2. November, sollen nun die verschobenen Bauarbeiten an der Brücke beginnen. Wird es wieder zu einem Verkehrschaos kommen?

Nach den schlechten Erfahrungen vom vergangenen Jahr soll diesmal alles besser werden. Die Stadt beziehungsweise der Stadtrat und Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen hatten auf ein deutlich verbessertes Verkehrskonzept gedrängt.

Bauarbeiten außerhalb der Tourismussaison

Vor allem forderten sie die rund ein halbes Jahr dauernden Bauarbeiten nicht im Sommer, also während der Touristensaison, sondern im Winter durchzuführen. Läuft alles nach Plan und gibt es keine witterungsbedingten Verzögerungen, soll im April der Verkehr wieder ohne Ampeln reibungslos fließen. Die Arbeiten werden wochentags von morgens 6 Uhr bis abends 22 Uhr durchgeführt, außerdem auch samstags.

Mehrere transportable Ampelanlagen wurden inzwischen von einer Spezialfirma für Verkehrssicherung aufgestellt, Leit- und Warnbaken stehen bereit und Fahrbahnmarkierungen wurden bereits vorgenommen. Dies allein kostet 23.5000 Euro, die ebenso wie die Brückensanierung vom Bund getragen werden.

Während der gesamten Bauphase muss der Verkehr mittels Ampel einspurig an der Baustelle vorbeigeleitet werden. Zusätzlich steuert eine Videoüberwachung, abhängig vom Verkehrsfluss, die Ampeln. Um sicherzugehen, dass das Konzept funktioniert, wird es am Montag, 28. Oktober, von 11 bis 13 Uhr, einen Probebetrieb der Anlage geben.

Für die Stadt war, so Stadtbürgermeister Döpgen, wichtig, dass bei der Verkehrsführung auch die Zufahrt zum Altlayer Bachtal und die Zufahrten zu den Betrieben Hieronimi Baubedarf, Kessler Weinbautechnik und zur Aral-Tankstelle berücksichtigt werden – ebenso die drei Bushaltestellen, die sich in unmittelbarer Nähe der Brücke beziehungsweise des Kreisels befinden.

Berücksichtigt werden müssen auch die Rettungsdienste. Damit es in Notfällen zu keinen zeitlichen Verzögerungen kommt, können aus der Ferne DRK, Feuerwehr, Polizei und THW die Ampel auf Rot schalten, damit sie schnell durchkommen. Dass es in solchen Fällen zu Staus kommen kann, ist verständlich.

Lose Felsbrocken als Problem

Es gibt in unmittelbarer Nähe des Kreisels noch ein weiteres Problem. Gegenüber der Tankstelle haben Arbeiter einer Fachfirma in den vergangenen Wochen die morsche Schieferfelswand aufwendig gesichert. In der Zeit war die Straße Brandenburg an dieser Stelle nur einspurig befahrbar, der Verkehr wurde mittels Ampel geregelt. Jetzt hat sich bei der Entfernung des Felsbewuchses herausgestellt, dass sich im südlichen Teil des Felsens, also in Richtung Kreisel, teils lose Felsbrocken befinden.

Wegen der bereits durch die Brückensanierung zu erwartenden Verkehrsprobleme werden diese Sicherungsarbeiten erst beginnen, wenn die Brücke fertig ist. Deshalb musste dort aus tonnenschweren Betonklötzen eine rund 50 Meter lange und eineinhalb Meter hohe Schutzmauer errichtet werden. Möglicherweise bleibt diese Schutzwand bis zum Spätjahr 2025 stehen.

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