Cochemer VG-Rat für höhere Beteiligung an Mittagsverpflegung an den Grundschulen
Mittagsverpflegung an den Grundschulen in VG Cochem: Eltern müssen bald mehr zahlen
Neben der Grundschule in Cochem (Foto) sind auch die Grundschulen in Bruttig-Fankel- Ediger-Eller, Ellenz-Poltersdorf, Lieg und Müden von der Erhöhung der Elternbeteiligung für Mittagsverpflegung betroffen. Foto: Kevin Rühle
Kevin Ruehle

Vor Kurzem hat der Kreistag die Elternbeteiligung an der Mittagsverpflegung an den kreiseigenen Ganztagsschulen erhöht (RZ berichtete), nun folgt auch die Verbandsgemeinde Cochem. Mit Mehrheit votierte der Verbandsgemeinderat bei seiner Sitzung in Ediger-Eller für eine Erhöhung um einen Euro auf 4,50 Euro ab dem neuen Jahr an den Grundschulen in der VG Cochem.

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„Das ist kein schönes Thema, aber eine angemessene Beteiligung der Eltern an den Kosten der Mittagsverpflegung ist leider nötig“, unterstrich Bürgermeister Wolfgang Lambertz im VG-Rat. Aufgrund der seit März extrem gestiegenen Lebensmittelpreise, der Energiekosten und auch der Erhöhung des Mindestlohns hätten verschiedene Caterer der Grundschulen die Essenspreise bereits erhöht. „Wir haben hier eine erhebliche Unterdeckung. Eine Erhöhung tut weh, aber sie muss sein“, machte der Bürgermeister deutlich.

In diesem Jahr werden wohl rund 24.000 Mittagessen an den Grundschulen der Verbandsgemeinde Cochem ausgegeben. Damit ist die Vor-Corona-Zahl wieder erreicht. Derzeit beträgt die Unterdeckung je Essen etwa 2,50 Euro. Damit würden jährlich rund 60.000 Euro an ungedeckten Kosten für die Verbandsgemeinde anfallen. Im vergangenen Jahr hatte der VG-Rat die Elternbeteiligung an den Mittagessen der Grundschulen vereinheitlicht und auf 3,50 Euro festgelegt. Betroffen davon sind die Grundschulen in Bruttig-Fankel, Lieg, Müden, Cochem, Ediger-Eller und Ellenz-Poltersdorf.

Wir tun das nicht, weil es uns Spaß macht, sondern weil wir hier eine Unterdeckung haben.

CDU-Fraktionsvorsitzender Volker Linden

Eine Anregung aus den Reihen der FWG/FDP-Fraktion, wonach angesichts der finanziellen Belastungen der Familien diese Kosten die VG übernehmen soll, stieß bei der CDU auf wenig Unterstützung. „Wir tun das nicht, weil es uns Spaß macht, sondern weil wir hier eine Unterdeckung haben“, entgegnete CDU-Fraktionsvorsitzender Volker Linden. Man wolle hier nicht die Eltern belasten. „Es wird alles teurer, darum kommen wir an dieser Entscheidung nicht vorbei“, machte er deutlich. Aus der CDU-Fraktion wurde zudem darauf hingewiesen, dass bei einer Übernahme dieser Kosten durch die Verbandsgemeinde dann die Eltern benachteiligt würden, die ihre Kinder zu Hause verpflegen und die auch höhere Kosten tragen müssten.

Unterstützung von Land und Bund gewünscht

„Das bereitet mir trotzdem Bauchschmerzen“, meinte Horst Pullich, der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Die hohen Preise würden Familien belasten, daher könne er die Forderung nachvollziehen, wonach die Verbandsgemeinde diese Mehrkosten übernehmen sollte. „Hier bräuchten wir aus Berlin und Mainz mehr Unterstützung“, kritisierte Pullich Bund und Land.

SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Bleck hielt es für sinnvoll, einen Beschluss zunächst zu vertagen und dann im Frühjahr erneut darüber zu beraten. „Vielleicht wissen wir dann mehr“, so Bleck. Doch der Antrag der SPD-Fraktion auf Vertagung scheiterte an der CDU-Mehrheit, lediglich FWG/FDP und Bündnis 90/Die Grünen unterstützten den Vorschlag. Ebenfalls mit der Mehrheit der CDU stimmte der Verbandsgemeinderat für die Erhöhung der Elternbeiträge. SPD und FWG/FDP votierten dagegen, Bündnis 90/Die Grünen enthielten sich der Stimme.

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