Mit dessen Hilfe soll es gelingen, möglichst viele Gebäude in der Eifelstadt an ein Nahwärmenetz anzuschließen. Die Fördermittelübergabe war zugleich der Startschuss für das Projekt „Cochem-Zeller Energiedorf“.
Warum gerade die Übergabe dieses Förderbescheids für Kaisersesch zukunftsweisend ist, brachte Prof. Peter Heck, Direktor des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS, Birkenfeld) auf den Punkt: „Die Energiewende ist eine Wärmewende“, sagte er vor geladenen Gästen auf dem Zentralplatz. „Wir wollen möglichst viele dezentrale Energieverbräuche an ein großes Wärmenetz anschließen.“ Dieses Netz könne technisch höchst unterschiedlich mit Energie beschickt werden, etwa über eine Pelletheizung, ein Blockheizkraftwerk, über Solarthermie – oder über eine Mischung aus alledem.
14 von 89 Orten im Kreis beschreiten einen ähnlichen Weg
Schon im November vergangenen Jahres hatte der Kreis Cochem-Zell in seinen Ortsgemeinden dafür geworben, sich um eine Teilnahme am Projekt „Cochem-Zeller Energiedorf“ zu bewerben. Immerhin 14 von 89 Gemeinden bekundeten Interesse, nämlich: Alflen, Alf, Blankenrath, Bruttig-Fankel, Ellenz-Poltersdorf, Ernst, Gevenich, Kaisersesch, Kliding, Mesenich, Mittelstrimmig, Müllenbach, Treis-Karden und Zell.
Alle werden dem Kreis zufolge die Möglichkeit zur Teilnahme erhalten. Landrat Manfred Schnur (CDU), Vorsitzender des Vereins „unser-klima-cochem-zell“ unterstreicht: „Wenn alle 14 Kommunen an Bord bleiben, bei einigen laufen ja noch die Vergabeverfahren, werden im Landkreis insgesamt etwa rund 550 000 Euro in die Planung ein zukunftsweisenden Energieversorgung investiert.“
In Kaisersesch könnte das größte Netz des Kreises entstehen
Das Fördergeld, das Ministerin Lemke mit nach Kaisersesch brachte, stockt die Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Höhe von 65 Prozent der förderfähigen Kosten des Programms um weiter 20 Prozent auf. Es stammt aus dem Topf „Regionalentwicklung Hunsrück“, der Anliegerkommunen des Flughafens Hahn zugutekommt. Kaiserseschs Stadtchef Weber begrüßte Lemke „in der kleinen Stadt, die fast alles hat“ – außer ein Nahwärmenetz. Das will IfaS-Chef Heck ändern.
107 Gebäude, unter anderem das Mehrgenerationenhaus könnten ans Kaisersescher Netz angeschlossen werden. VG-Bürgermeister Albert Jung betonte jedoch auch: „Es ist ein sehr großer Berg, der da zu überwinden ist.“ Schließlich gilt es möglichst viele potenzielle Wärmenetzteilnehmer für die Idee zu gewinnen. Lemke sagte: „Das geht nur gemeinsam, das kann keiner alleine.“ David Ditzer