Zeller Polizei zieht Bilanz
Mehr Unfälle rund um Eifel, Mosel und Hunsrück
Die Verkehrsunfallbilanz zeigt: Es gibt mehr Unfälle im Bereich der Zeller Polizeiinspektion.
Patrick Seeger. picture alliance/dpa

Im Bereich der Zeller Polizei wurden im vergangenen Jahr mehr Unfälle verzeichnet. Wo die Ursachen liegen und was die Risikogruppen sind.

In ihrer jüngsten Jahresbilanz verzeichnet die Polizeiinspektion Zell mit insgesamt 1049 Verkehrsunfällen im Jahr 2024 zwar 19 Delikte mehr als im Vorjahr, doch es gibt auch eine erfreuliche Meldung: „Es ereigneten sich weniger Unfälle, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind“, erklärt Karin Beerbohm, Dienststellenleiterin der PI in Zell.

Die Zuständigkeit der Zeller PI umfasst den Bereich der VG Zell, große Teile der neuen VG Traben-Trarbach sowie die Ortschaften Bad Bertrich und Beuren. Jedes Jahr erstellt die PI Zell eine Statistik über die Unfallzahlen und deren Ursachen. Im vorigen Jahr lagen die Unfallursachen vor allem in fehlendem oder falschem Sicherheitsabstand, Fehlern beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Ausfahren sowie zu hoher Geschwindigkeit, heißt es aus der PI Zell.

Zu den betroffenen Risikogruppen zählen Kinder, junge Fahrer sowie Senioren. Laut Statistik waren im Bilanzjahr 2024 aber weniger Kinder von Verkehrsunfällen betroffen, als im Jahr zuvor. Insgesamt wurden sieben Kinder (im Vorjahr 10) leicht verletzt, Schwerverletzte gab es keine. Als schwer verletzt gilt laut Polizeiangaben, wer aufgrund von Unfallfolgen länger als 24 Stunden stationär im Krankenhaus versorgt werden muss. Die Polizei sieht in der positiven Entwicklung in Bezug auf Unfällen bei Kindern eine Bestätigung für ihre langjährige Präventionsarbeit in Sachen Verkehrssicherheit in Grundschulen und Kindergärten.

Junge Wilde häufig an Unfällen beteiligt

Obwohl junge Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren nur einen geringen Bevölkerungsanteil ausmachen, liegt die Unfallbeteiligung laut PI Zell hier „überproportional hoch“. 180 Unfälle (21 mehr als im Vorjahr) ereigneten sich unter den „jungen Wilden“, acht Menschen wurden dabei leicht und ebenso viele schwer verletzt. Senioren, also Menschen über 65, sind ebenfalls häufig beteiligt, nämlich an einem Viertel aller Verkehrsunfälle im Bereich der PI Zell. „Senioren machen allerdings auch einen großen Teil der aktiven Verkehrsteilnehmer aus“, so Beerbohm.

Im Hinblick auf motorisierte Zweiräder verzeichnet die PI Zell einen Rückgang von Unfällen um 30 Prozent. Doch obwohl es im Jahr 2024 mit „nur“ 21 weniger Motorradunfälle gab, war die Höhe der Verletzungen bei den beteiligten Personen schwerer. Eine Person kam sogar ums Leben, zwölf Menschen wurden schwer, elf leicht verletzt. Die Zahl der Schwerverletzten macht bei motorisierten Zweiradunfällen Dreiviertel der Gesamtbilanz aus. Vor allem Fahrradfahrer werden bei Unfällen häufig schwer verletzt. „Das liegt mitunter an nicht ausreichender Schutzkleidung“, so die Polizei, die immer wieder kontrolliert und auf das Tragen von Schutzhelmen hinweist.

Fahrzeuge kollidieren oft mit Wildtieren

Verkehrsunfälle, die unter Alkohol- und Drogeneinfluss verursacht werden, schlagen mit 14 Delikten zu Buche. Dank kontinuierlicher Kontrollmaßnahmen der Polizei konnten 69 Verstöße festgestellt werden, bevor es zu Verkehrsunfällen kam.

Nach wie vor hoch bleiben Kollisionen mit Wildtieren. Im Bilanzjahr verzeichnet die PI Zell insgesamt 343 Wildunfälle. Menschen wurden hierbei keine verletzt, die Höhe der Sachschäden beträgt allerdings insgesamt rund eine halbe Million Euro. Eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle sieht die PI Zell in zu schnellem Fahren. Bei Radarkontrollen wurden im Bilanzjahr insgesamt 33.599 Messungen durchgeführt, bei denen es zu 2342 Verstößen kam, vier Fahrverbote wurden ausgesprochen.

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