Den nun veröffentlichten Zahlen aus Bad Ems zufolge, die auch im Kreisausschuss in dieser Woche vorgestellt wurden, kamen im vergangenen Jahr 724.580 Gäste in den Kreis Cochem-Zell, das ist ein leichtes Plus gegenüber 2018 von 0,2 Prozent. Auch bei den Übernachtungen kann sich der Kreis über einen Zuwachs freuen. Hier wurden 2019 kreisweit 2.274.848 Übernachtungen gezählt. Gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 1,4 Prozent. Nur der Kreis Bernkastel-Wittlich weist im Land höhere Gäste- und Übernachtungszahlen auf. Insgesamt gibt es im Kreis 1327 Betriebe einschließlich der Privatquartiere, die 17.593 Betten vorhalten. Die durchschnittliche Auslastung liegt bei 35,9 Prozent.
Landesweit spitze ist der Kreis bei den ausländischen Gästezahlen, wenn auch mit einem rückläufigen Trend gegenüber 2018. So zählten die Statistiker im vergangenen Jahr hier insgesamt 228.018 Gäste, das sind 3,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Und auch bei den Übernachtungen gab es ein Minus. Hier wurden 713.333 Übernachtungen von ausländischen Gästen gezählt, das sind 3,3 Prozent weniger als 2018.
Auf einem hohen Niveau hat sich der Campingtourismus im Kreis stabilisiert. Nachdem es hier bereits 2018 einen deutlichen Zuwachs gab, konnten sich die Gästezahlen hier mit 84.467 (im Zeitraum von Januar bis November) weitgehend halten. Der Kreis liegt damit im Landestrend.
1 Wie verteilen sich die Gäste und Übernachtungen im Kreis? Absoluter Spitzenreiter im Kreis Cochem-Zell ist die Verbandsgemeinde Cochem. Hier wurden 73,7 Prozent aller Gäste im Kreis gezählt. Insgesamt gab es in der VG Cochem 534.115 Gäste. Das sind ein Prozent mehr als 2018. Auch bei den Übernachtungen gab es ein Plus von 1,1 Prozent. Hier waren es insgesamt 1.609.611 Übernachtungen. In der VG Cochem finden sich auch die Gemeinden mit den höchsten Gästezahlen, allen voran natürlich die Stadt Cochem, die im vergangenen Jahr 193.067 Gäste und 459.432 Übernachtungen zählte.
2 Wie sieht es in den anderen Verbandsgemeinden aus? Die zweitmeisten Gäste zählte die VG Zell mit 133.882. Das sind 2,4 Prozent weniger als 2018. Die Zahl der Übernachtungen blieb hier allerdings mit 396.147 konstant. Einen deutlichen Rückgang musste dagegen die VG Kaisersesch hinnehmen. Hier wurden 2019 insgesamt 8098 Gäste (- 7,4 Prozent) und 15.172 Übernachtungen (- 7,3 Prozent) gezählt. Einen leichten Zuwachs von 0,1 Prozent verzeichnete die VG Ulmen bei den Gästen. Hier waren es im vergangenen Jahr insgesamt 48.485. Bei den Übernachtungen gab es ein Plus von 6,1 Prozent. Insgesamt gab es hier 286.755 Übernachtungen. Allerdings spielt in der VG Ulmen das Staatsbad im Üßbachtal hier eine wichtige Rolle.
3 Wo gab es die höchsten Zuwächse, wo die deutlichsten Rückgänge? Im Großen und Ganzen blieben die Gäste- und Übernachtungszahlen konstant. Ein deutliches Plus konnten Moselkern (+ 16,5 Prozent) und Bullay (+ 13,3 Prozent) aufweisen. Blankenrath dagegen, das 2018 noch ein großes Plus von mehr als 20 Prozent vorwies, musste im vergangenen Jahr einen Rückgang bei den Gästezahlen von 12,7 Prozent hinnehmen und pendelte damit wieder auf das frühere Niveau ein.
4 Wie sieht der allgemeine Trend aus? Landesweit sind 2019 die Übernachtungs- und Gästezahlen leicht gestiegen, bei den ausländischen Gästen gab es einen leichten Rückgang. Damit liegt Cochem-Zell im Landestrend. In der Moselregion gab es insgesamt einen Rückgang, ebenso im Hunsrück. Dagegen verzeichnet die Eifel 2019 einen Zuwachs. Blickt man auf die Tourismusintensität, das heißt die Zahl der Übernachtungen je 100 Einwohner, so nimmt der Kreis den Spitzenplatz im Land ein.
5 Gibt es schon Hinweise auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Tourismus im Kreis? Hier sind Prognosen noch schwierig, doch die Kreisverwaltung rechnet mit einem drastischen Einbruch bei den Gäste- und Übernachtungszahlen in diesem Jahr. Der Kreis nimmt dabei die Landeswerte für den März 2020, in dem die Gästezahlen im Land gegenüber 2019 um 61 Prozent eingebrochen sind, bei den Übernachtungen war es ein Minus von 53 Prozent. Im März 2020 gab es im Land lediglich 240.000 Gäste und 707.000 Übernachtungen. Vom Rückgang war vor allem die Region Mosel-Saar betroffen mit einem Rückgang von mindestens 60 Prozent bei den Übernachtungen und 66 Prozent bei den Gästezahlen. „Das lässt für den Landkreis das Ausmaß der Corona-Pandemie erahnen“, betonte die Kreisverwaltung im Kreisausschuss in dieser Woche.