In Zell leuchteten am Samstagabend aber auch viele Kinderaugen, und Tausende Lichtchen verwandelten die Altstadt in ein buntes und bewegtes Lichtermeer. Und auch die Erwachsenen kamen aus dem Staunen nicht heraus. Der Gewerbeverein der Stadt hatte wieder einmal einen Märchenumzug organisiert – ein Umzug von der Port bis in die Schlossstraße hinein mit 250 Aktiven, darunter sehr viele Kinder. Die Initiative zu einem kleinen Zeller Weihnachtsmarkt und zum Märchenumzug ergriff vor rund 15 Jahren Jutta Koch, die sich am Samstag ganz besonders über diese schöne Veranstaltung freute.
Mit ihren wunderschön beleuchteten Kostümen und Wagen stellten die Aktiven bekannte Märchen dar, die (noch) jeder kennt und die die Fantasie von Kindern und Erwachsenen anregt. Die Kita St. Peter Zell stellte das Märchen „Der Nussknacker“ dar. Der Mäusekönig, Soldaten und Ballerina zogen durch die mit Lichterketten und Tannenbäumen wunderschön beleuchtete Balduinstraße. Die Schwarze Katz durfte nicht fehlen, ihr folgte die blond gelockte Schneekönigin. Die Poppis der Zeller KKG brachten den Día de los Muertos (auf Deutsch: „Der Tag der Toten“) – eine mexikanische Tradition – nach Zell. Dieser Tag ist keine Trauerveranstaltung, sondern ein farbenprächtiges Volksfest zu Ehren der Verstorbenen. Frau Holle ließ tausende Schneeflocken in Form von Daunenfedern fallen und Toni Trippen verteilte als Nikolaus verkleidet aus seinem Schiffchen Süßigkeiten an die Kinder. Hänsel und Gretel, dargestellt von Kinder der Kitas Barl und Kaimt, nahmen die furchterregende Hexe in ihre Mitte und der Zeller Prinz Philipp mit Prinzessin Nicole – diese auf einem echten Pferd sitzend – wurden ebenfalls bestaunt.
Den Figuren aus dem Disneyfilm „Frozen“, dargestellt von Jungen und Mädchen, folgte Schneewittchen mit den sieben Zwergen sowie Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer. Aus Neef angereist war eine Gruppe „Sterntaler“. Es ist das Märchen von einem armen Waisenmädchen, das außer einem Stück Brot und der Kleidung am Leib nichts besitzt und in die Welt hinaus geht. Unterwegs verschenkt es alles, was es hat an Bedürftige. Schließlich fallen die Sterne als Silbertaler vom Nachthimmel, um die guten Taten des Kindes zu belohnen.
Die Tanzgruppe Briedel sorgte schließlich mit dem grünen Oger Shrek aus der gleichnamigen Filmreihe für Aufsehen. Angeführt wurde der märchenhafte Umzug von der Orchestervereinigung Zell, die mit Liedern wie „Ihr Kinderlein kommet“ oder „Leise rieselt der Schnee“ die stimmungsvolle Vorweihnachtzeit musikalisch untermalten.