Protest Eltern und Gemeinde wollen geplante Grundschulschließung nicht akzeptieren und kämpfen weiter
Lieger zeigen der Schulaufsicht die Rote Karte: Eltern und Gemeinde kämpfen weiter
Eltern und Gemeindevertreter wollen die Schließung der Lieger Grundschule verhindern und zeigen der ADD die Rote Karte. Foto: Ulrike Platten-Wirtz
Ulrike Platten-W

Lieg. Wut, Enttäuschung, Trauer: Das sind die Schlagworte, die am ehesten beschreiben, was die Lieger derzeit fühlen. Die jüngste Entscheidung der Schulaufsichtsbehörde ADD, für die Grundschule ein Schließungsverfahren einzuleiten, ist für Gemeinde- und Elternvertreter keinesfalls nachvollziehbar. „Das lassen wir uns nicht so ohne Weiteres gefallen. Wir werden weiterkämpfen“, erklärt Ortsbürgermeister Heinz Zilles.

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Noch am Montag hatten sich die Eltern der 14 Schüler, die derzeit die Grundschule in Lieg besuchen, zum Gespräch getroffen. „Wir wissen unsere Kinder hier wohlbehütet und pädagogisch gut betreut“, betont Elternvertreter Ralf Lauxen. Dass die Lieger Schule zu den vier Grundschulen im Land gehört, die geschlossen werden sollen, findet Lauxen „eine Sauerei“.

Die Gemeinde fühlt sich von der Politik nicht ernst genommen. Vor allem die Art und Weise des Vorgehens stößt Lauxen bitter auf. „Zuerst lässt man uns ein Konzept erarbeiten, was eigentlich Aufgabe der ADD wäre. Dann wird das Konzept grundlos abgelehnt.“

In Lieg will man nun gemeinsam überlegen, wie weitere Schritte aussehen könnten, um die Schule doch noch zu retten. Enttäuschung herrscht vor allem darüber, dass man dem erarbeiteten Konzept nicht einmal eine Chance gibt, um es auszuprobieren. „Die Eltern stehen zu 100 Prozent hinter der Schule und wollen das Konzept“, sagt Lauxen.

Einhellig sind Gemeinde- und Elternvertreter dafür, weiterhin Flagge zu zeigen. Das war das Ergebnis einer Dringlichkeitssitzung im Dorfgemeinschaftshaus. Auch vonseiten des Schulträgers, der Verbandsgemeinde Cochem, kann die Gemeinde auf Unterstützung hoffen. Als einer der Hauptgründe für die geplante Schließung führt das Ministerium die Abwanderung der Kinder zur Ganztagsschule nach Treis an. „Aber dass die meisten Kinder nach einem Jahr zurück wollen, und nicht mehr dürfen, das wird nicht berücksichtigt“, moniert Zilles. Gemeinde- und Elternvertreter wollen die angeführten Argumente der ADD prüfen und dann über weitere Maßnahmen beraten.

Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Platten-Wirtz

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