Unfall Ladekran eines Langholzlasters erwischt Bauwerk bei voller Fahrt - Schäden wirken nach
Langholzlaster macht Kleinholz: Fußgängerbrücke am Golfresort Ediger-Eller ist völlig zerstört

Langholz hat er geladen, Kleinholz hat er aus der Fußgängerbrücke am Ferien- und Golfresort Ediger-Eller gemacht: Der Ladekran eines Lasters ist am Freitag bei voller Fahrt mit dem Bauwerk über der Kreisstraße 22 zusammengekracht. Letzteres war nicht mehr zu retten. 

David Ditzer

Ediger-Eller. Mit seinem Ladekran ist ein Langholzlaster am Freitagmittag bei voller Fahrt gegen die Fußgängerbrücke über der Kreisstraße 22 am Ferien- und Golfresort Ediger-Eller gekracht. Folge: Das hölzerne Bauwerk war so schwer beschädigt, dass es sofort abgerissen werden musste. Die Straße war für mehrere Stunden gesperrt. Zum Glück befand sich während des Unfalls niemand auf der Brücke, doch der Sachschaden könnte am Ende wohl fünf- bis sechsstellig ausfallen.

Nicht nur Holzsplitter, sondern auch schwere Balken liegen kurz nach Mittag zum Teil auf der Fahrbahn in Höhe des Golfresorts. Die Straßenmeisterei des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Cochem-Koblenz hat die K 22 voll gesperrt. Und es ist auf den ersten Blick klar, dass dieses Brückenbauwerk nicht mehr zu retten sein wird. Circa 20 Meter hinter der Brücke in Richtung Kreisverkehr steht noch der Langholzlaster mit Neuwieder Kennzeichen, dessen Ladekran den Schaden angerichtet hat. Er hatte zuvor in der Nähe Baumstämme aufgeladen. Wieso der Kran danach so hoch stand, dass er die Brücke erwischte? Das kann noch nicht abschließend geklärt werden. Doch zumindest der Verdacht liegt nahe, dass es einer Unachtsamkeit geschuldet war.

„Zum ersten Mal angerufen wurde ich irgendwann zwischen 11 und 11.30 Uhr, würde ich sagen“, erzählt Dirk Wiersch. Er ist Abteilungsleiter Technik beim Ferien- und Golfresort, zu dem die Fußgängerbrücke gehört. Nach einer ersten Begutachtung des Schadens verständigt das Golfresort das unter anderem auf Kranarbeiten spezialisierte Unternehmen Zirwes aus Ulmen. In kurzer Zeit rücken dessen Mitarbeiter mit einem 50-Tonnen-Autokran an.

Um die K 22 in absehbarer Zeit wieder freigeben zu können, bleibt keine andere Möglichkeit, als den Brückenteil über der Straße kurzerhand abzureißen. Zu retten wäre das Bauwerk angesichts des schweren Schadens schließlich ohnehin nicht. Doch zunächst muss das mittlere Brückenelement mithilfe des Krans gesichert werden. Per Schraubenschlüssel, Motorsäge und Motorflex wird es anschließend vom Rest der Brücke getrennt. Der Kran legt es auf der vom Rezeptionsgebäude des Golf-resorts entfernten Straßenseite ab.

Die Mitarbeiter der Straßenmeisterei müssen noch Holzsplitter beseitigen und ein Ölspur-Warnschild aufstellen, bevor die Kreisstraße wieder freigegeben werden kann. Dirk Wiersch schätzt den Totalschaden an der Brücke auf circa 30.000 Euro, betont aber, dass diese Schätzung bestenfalls grob ist. Die Kosten für die Bergung kommen zum Gesamtschaden hinzu. Und das ist nicht alles, denn die Brücke ist nicht nur die Hauptverbindung zwischen beiden Teilen des Golfplatzes. Unter ihr verlief auch eine Beregnungsleitung für Teile des Grüns. Sie musste infolge des Ladekranvolltreffers ebenfalls gekappt werden. Insofern dürfte der Schaden am Ende noch deutlich höher ausfallen.

Dank der zügigen Bergungs- und Aufräumarbeiten vonseiten der Straßenmeisterei und des Ulmener Kranunternehmens konnte die Kreisstraße am frühen Nachmittag schon wieder freigegeben werden. Golfer und Ferienhausbewohner werden jedoch bis auf Weiteres einen Umweg in Kauf nehmen müssen, wenn sie von seiner Seite der Anlage hinüber auf die andere gelangen wollen.

Von unserem Redakteur David Ditzer

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