Macher des Zeller Kulturkinos loben Kurzfilmwettbewerb für Kinder und Jugendliche aus - "Sommerzeit" lautet das Thema
Kurzfilmwettbewerb: Wer holt sich die Kleine Kaimter Kamera?
Freuen sich schon auf möglichst viele Beiträge zum ersten Kurzfilmwettbewerb für Kinder und Jugendliche: (von links) Günter und Marianne Scheid sowie Gert Engel und Peter Friesenhahn vom Verein „KulturKino Kaimt“. Foto: David Ditzer
David Ditzer

Zell-Kaimt. Das Kino und die Filmkunst leiden noch immer massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie. Die Kinosäle: komplett geschlossen. Doch gerade deshalb ist es aus Sicht der Macher hinter den Kulissen des Kulturkinos Kaimt höchste Zeit, die Kreativität und Schaffenskraft von Filmfreunden in Cochem-Zell zu wecken. Deshalb rufen sie zum ersten Kurzfilmwettbewerb für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren auf. Das Thema für alle Wettbewerbsbeiträge lautet: Sommerzeit. Anmelde- und Einsendeschluss ist der 19. Juli. Doch wie soll der Wettbewerb konkret ablaufen? Und welche Preise warten auf die Sieger. Die RZ hat mit den Organisatoren gesprochen.

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Kinder und Jugendliche, die mit ihren Smartphones, Tablet-Computern oder anderen Geräten kurze Filme drehen, gibt auch im Cochem-Zeller Land zuhauf. „Doch wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, ihre Filme mal einem etwas anderen Publikum zu präsentieren“, erläutert Marianne Scheid. Sie wirkt – wie ihr Mann Günter Scheid und der Briedeler Gert Engel – unter anderem im Programmausschuss des Vereins „KulturKino Kaimt“ mit. Deshalb werden die Siegerfilme beim großen Open Air „SommerKino am Fluss“, das der Verein für den 21. August plant, als Vorfilme gezeigt. Ein ausgeklügeltes Hygienekonzept soll die Veranstaltung – wie schon im vergangenen Jahr – ermöglichen. Eben vor „nur“ circa 220 statt 400 Leuten.

Über die Wettbewerbsbeiträge soll gesprochen werden. „Follower sieht, hört und spürt man in der Regel nicht, wenn sie auf Internetplattformen wie Facebook oder YouTube einstellt“, hält Marianne Scheid fest. Im Kino ist das anders. „Es ist für uns auch ein Weg, den wir gehen, um aus unserem Kino ein Begegnungszentrum für alle Generationen zu machen“, fügt Gert Engel hinzu. Inhaltlich gibt es für die Filmbeiträge zum Wettbewerb keine großartigen Vorgaben, vom Oberbegriff „Sommerzeit“ einmal abgesehen: „Wir wollen es thematisch bewusst breit haben, etwas Engeres wäre aus unserer Sicht kontraproduktiv“, führt Engel aus.

Es geht darum, über die Filme zu erfahren, welchen Blick deren Macher auf die Welt haben. Was bewegt und beschäftigt junge Cochem-Zeller, auch und gerade in einer Zeit, in der die Pandemie alles zu verändern und zu überschatten scheint. Welchen Blick haben junge Filmfreunde auf das Leben und die Welt? Wie setzen sie Gefühle und die Dinge um sich herum ins Bild? Welche Filmformen wählen sie dafür. „Wir haben auch die Altersspanne recht weit gefasst“, konstatiert Engel.

Wobei der Kurzfilmwettbewerb in zwei Altersklassen ausgetragen wird: 8 bis 12 Jahre und 13 bis 18 Jahre. Gesucht werden Kurzfilme bis zu einer Länge von maximal sieben Minuten. Alle denkbaren Genres sind möglich: Animation, Videoclip, Dokumentarfilm, Krimi, Action, Schwarz-Weiß oder Farbe, Verträumtes, Verpeiltes, Verrücktes. Alle Filme müssen im Jahre 2021 hergestellt sein. Marianne Scheid unterstreicht: „Unser Hintergedanke war, dass wir für Kinder und Jugendliche etwas finden, womit sie sich kreativ beschäftigen und auseinandersetzen können.“

Der Vorstand des Kulturkinovereins stand von Anfang an hinter der Wettbewerbsidee. Nur war es damit längst nicht getan, erläutert der Vereinsvorsitzende Günter Scheid: „Viele rechtliche Seiten mussten abgecheckt werden, unter anderem Datenschutzfragen.“ Zudem dürften Filmemacher wegen entsprechender Urheberrechte nicht einfach irgendeine x-beliebige Musik Dritter für ihre Videos nutzen. Wer im Film zu sehen ist, muss damit einverstanden sein.

Ein Team des Kulturkinos, dem unter anderem der Pündericher Filmemacher Peter Friesenhahn angehört, wird die Wettbewerbsbeiträge sichten und bewerten. Am Ende jedoch kommt selbstverständlich kein Filmwettbewerb der Welt ohne Preise aus: „Zu gewinnen gibt es je 100 Euro für die Sieger in den Altersklassen sowie Kinogutscheine“, weckt Marianne Scheid die Lust aufs Mitmachen. Außerdem wird während der Preisverleihung beim großen Open Air „SommerKino am Fluss“ auch ein glänzender und gravierter Pokal an die Sieger übereicht: die Kleine Kaimter Kamera.

Und noch eines verspricht Marianne Scheid: „Wenn unser Kulturkino wieder geöffnet sein darf, werden wir einen schönen Tag mit Teilnehmern und Sponsoren machen, an dem auch die Wettbewerbsfilme gezeigt werden.“ Wann und wie der vollständige Lockdown auch fürs Kaimter Kino endet, lässt sich nur schwer vorhersagen. Und selbst wenn der insgesamt 56 Sitzplätze umfassende Kinosaal unter Corona-Auflagen „schachbrettartig besetzt werden dürfte, blieben davon nur 26 bis 28 Plätz übrig“, rechnet Vereinschef Scheid vor.

Allerdings hatte die Pandemie aus seiner Sicht auch ihr Gutes: Für viel Geld, das aus Kulturförderprogrammen und von einem Programmpreis herrührt, hat das kleine Kaimter Kino nicht nur seine Vorführtechnik modernisiert. Auch das Foyer haben Vereinsmitglieder so umgestaltet, dass es eine Freude für alle Cineasten ist. Unter anderem schüren eine Theke, Scheinwerfer und ein roter Teppich die Lust auf Leinwanderlebnisse in der Alten Schule Kaimt. Die Kulisse für die Wettbewerbsbeiträge stimmt also auf jeden Fall schon einmal. Nun heißt es: Film ab!

Alle notwendigen Wettbewerbsinformationen, Teilnahmebedingungen und Anmeldeformulare gibt es im Internet unter www.kulturkinokaimt.de.

Von unserem Redakteur David Ditzer

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