Um eine störungsfreie Kommunikation in der Wasserversorgung auch in Krisenzeiten zu gewährleisten, hatte sich der Kreistag vor drei Jahren für die Nutzung der 450-Megahertz-Frequenz ausgesprochen. Dabei wurde auch der Bau von vier Funksendemasten zur Schaffung der entsprechenden Grundstruktur beschlossen, Kostenpunkt: rund 880.000 Euro. Nun gibt es aber alternative Möglichkeiten.
Mittlerweile liegen die Baugenehmigungen für diese Funkmasten – vorgesehen sind sie in Landkern, am Höchstberg, in Peterswald und in Faid am Betriebsgelände der Kreiswerke – vor. Doch erhebliche Kostensteigerungen im Bereich des Mastbaues haben die Baumaßnahmen bisher verhindert. Vor diesem Hintergrund hatte die „BonnNetz GmbH“, die federführend das regionale Bereitstellungsprojekt Mittelrhein übernommen hat, eine Überplanung der Funkstandorte in Auftrag gegeben, mit dem Ergebnis, dass wohl bestehende Türme in der Region genutzt werden können.
„Es ist noch nicht alles geklärt, aber hier könnte sich eine kostengünstigere Alternative auftun.“
Karl-Josef Fischer, Leiter der Kreiswerke Cochem-Zell
„Es ist noch nicht alles geklärt, aber hier könnte sich eine kostengünstigere Alternative auftun“, betonte Werkleiter Karl-Josef Fischer im Werkausschuss. Im Kreis könnten hier fünf bestehende Türme infrage kommen, erläuterte er. Allerdings müssten hier dann alle Projektverantwortlichen zustimmen. Diese Verhandlungen zwischen „450 connect“ und „BonnNetz“ laufen noch, eine Entscheidung soll bis Sommer fallen.
In der Prüfung befinden sich dabei die Maststandorte in Wierschem, in Eppenberg, in Kolverath, in Ellenz-Poltersdorf und in Cochem, die dann angemietet werden würden. Damit könnte auf den Neubau von vier Funksendemasten verzichtet werden. Mietzahlungen für die Bestandsmasten könnten über die zu erwartenden Miteinnahmen aus dem abgeschlossenen Miet- und Betriebsvertrag abgedeckt werden, ebenso die Beschaffung und Montage der von dem Betreiber zu erwerbenden Technikpakete, die auch bereits in den bisherigen Investitionskosten enthalten waren.
Krisenfeste Kommunikation bei Totalausfall der digitalen Infrastruktur
Auch im Werkausschuss herrschte Einigkeit, dass eine Anmietung von bestehenden Masten eine sinnvolle und vor allem günstigere Alternative sein könnte. Einstimmig votierte das Gremium daher dafür, neben dem bereits beschlossenen Bau von vier Funkmasten im Rahmen des Projektes „450 connect“ auch alternativ eine Anmietung von maximal fünf Bestandsfunkmasten anzugehen und dieser Lösung dabei auch den Vorzug zu geben. Sollte das angestrebte Mietmodell allerdings nicht zum Tragen kommen, würden die Kreiswerke die zu errichtenden vier Funkmasten ausschreiben und dann auch errichten.
Mit der Nutzung der 450-Megahertz-Frequenz will der Kreis eine krisenfeste Kommunikation bei einem Totalausfall der digitalen Infrastruktur für die Versorgungswirtschaft sicherstellen. Darum hatte sich der Kreis entschlossen, sich über die Kreiswerke an der Versorger-Allianz 450 Beteiligungs GmbH & Co. KG zu beteiligen.