Konrad Stephan aus Blankenrath soll weitere fünf Jahre Schiedsmann im Schiedsbezirk Zell II, der die Gemeinden Blankenrath, Grenderich, Haserich, Hesweiler, Moritzheim, Panzweiler, Peterswald-Löffelscheid, Reidenhausen, Schauren, Sosberg, Tellig und Walhausen umfasst, bleiben. Dafür sprach sich der VG-Rat Zell mit großer Mehrheit aus.
Scharfe Kritik äußerte die AfD, die dem Schiedsmann fehlende Neutralität vorwarf, da er sich bei Karnevalssitzungen und in internen WhatsApp-Gruppen angeblich abwertend und diskriminierend über die AfD geäußert habe. Sie meinte, es sei „empörend“, dass sich ein Schiedsmann öffentlich zu politischen Themen äußere und eine demokratisch gewählte Partei beleidige. Damit beschädige er das Amt. Daher habe man kein Vertrauen in ihn, so Fraktionssprecher Ralf Kelch.
Andere Fraktionen im VG-Rat loben Stephans Arbeit
Alle anderen Fraktionen wiesen diese Vorwürfe als völlig haltlos zurück und bescheinigten dem früheren Polizeibeamten eine hervorragende Arbeit in den vergangenen fünf Jahren. „Ein Schiedsmann hat nicht die Funktion eines Richters, sondern er soll schlichten. Und als Kommunalpolitiker muss man solche Meinungen aushalten“, betonte Jochen Hansen von der SPD. Darum solle und könne sich der VG-Rat hier nicht als Richter aufspielen.
Die CDU sah hier eher einen persönlichen Zwist. „Konrad Stephan ist seit vielen Jahren vielfältig engagiert, er hat einen sehr guten Job gemacht“, unterstrich Heiko Massmann und kritisierte, ebenso wie die SPD, dass die AfD keine Anzeige erstattet habe, wenn sie sich so beleidigt fühlte. „Aber sie wissen, dass das nichts bringt, deshalb suchen sie hier die große Bühne, um einen Menschen zu diskreditieren“, warf Christian Simon (SPD) der AfD vor.
Konrad Stephan erhielt 19 Stimmen von CDU, SPD, FWG und FDP, der von der AfD vorgeschlagene ehemalige Grendericher Ortsbürgermeister Udo Theis bekam lediglich drei Stimmen. Ein FWG-Ratsmitglied enthielt sich. Konrad Stephan wird nun der Amtsgerichtsdirektorin als Schiedsmann vorgeschlagen.