Cochem-Zell
Kommentar zur konfrontativen Abstimmung im Kreistag Cochem-Zell: Mehr Verlierer als Sieger
Dieter Junker, Journalist
Kevin Ruehle

Nach dieser Sitzung kann sich keine Partei so richtig als Sieger fühlen. Die CDU hat zwar zwei Kreisbeigeordnete, doch ihr Wunsch nach einem FDP-Beigeordneten hat sich nicht erfüllt. Die SPD ist nicht mehr in der Kreisspitze vertreten, die FWG ist neu dabei, offenbar aber gegen die Stimmen von CDU und FDP. Und die FDP ist außen vor.

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Ein neuer Kreistag ist ein Neuanfang, so hatte Landrätin Anke Beilstein bei der Eröffnung der ersten Kreistagssitzung betont und dabei auf die vielen Herausforderungen hingewiesen, vor denen der Kreis Cochem-Zell steht. Diese erfordern eigentlich ein gemeinsames Handeln aller Fraktionen im Kreistag.

Doch diese Chance wurde vertan. Statt Zusammenhalt und gemeinsames Vorgehen zu demonstrieren, spielten bei der Wahl der Kreisbeigeordneten Parteiinteressen die wichtigere Rolle. Es wäre ein wichtiges Signal nach draußen gewesen, möglichst viele Fraktionen in die Kreisspitze einzubinden. Doch nun dürfte die Atmosphäre eher vergiftet sein.

Für die künftige Zusammenarbeit im Kreistag kein gutes Omen. Statt künftig an einem Strang zu ziehen, steht zu befürchten, dass im Kreistag das Gegeneinander dominiert. Doch ein Parteienzwist ist wirklich das Schlechteste, was der Kreis in seiner jetzigen Situation gebrauchen kann. Hier hätten die Kreistagsmitglieder ein anderes Zeichen zu Beginn der neuen Wahlperiode senden können. Doch dazu fehlten offenbar die Bereitschaft und die Größe. Nun gibt es keine richtigen Sieger, dafür aber viele Verlierer. Und hoffentlich wird am Ende nicht der Kreis Cochem-Zell der größte Verlierer sein.

E-Mail: cochem@rhein-zeitung.net

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