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Klimaschutz: Nun befassen sich Ausschüsse damit

Der Klimaschutz stand im Blickpunkt der Synode des Kirchenkreises Simmern-Trarbach. Ausschüsse befassen sich weiter mit dem Thema.

Dieter Junker

Region – Die Protestanten auf dem Hunsrück und an der Mosel wollen sich zukünftig verstärkt zu ihrer Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung bekennen. Dabei soll gerade der Klimaschutz eine wichtige Rolle spielen. Auf der Synode in Ellern (Rhein-Hunsrück-Kreis) diskutierte der Kirchenkreis Simmern-Trarbach Handlungsfelder, die zukünftig stärker in den Blick genommen werden sollen. Dazu gehören die energetische Sanierung, die Mobilität im ländlichen Raum, das Einkaufsverhalten in den Gemeinden und die Sensibilisierung für klimagerechtes Handeln.

„Die Bewahrung der Schöpfung ist eine kirchliche Aufgabe“, sagte Superintendent Horst Hörpel auf der Kreissynode. Er verwies darauf, dass die Landessynode derzeit eine Klimaschutzkonzeption erarbeitet. „Es ist wichtig, dass dieses Thema wieder aufgegriffen wird und die Fragen des konziliaren Prozesses, der in den 80er-Jahren begonnen wurde, nun wieder in den Blick geraten“, betonte Hörpel. Es sei daher auch die Aufgabe der Kirche, die Menschen für diese Fragen zu sensibilisieren.

„Die Bewahrung der Schöpfung und der Klimaschutz sind ein großer Auftrag“, bekannte Richard Brand, der Referent für Umwelt, Klima und Energie der Evangelischen Kirche im Rheinland. Er verwies dabei auf vielfältige Handlungsmöglichkeiten für die Kirchengemeinden, wie sie sich diesem Thema nähern können. Dabei könne die Kirche auf der einen Seite auf Bewährtem aufbauen, müsse aber auch Neues wagen. Ebenso müssten die Menschen mitgenommen werden, auch sollten Netzwerke aufgebaut werden. „Es ist wichtig, vor Ort den Handlungsbedarf beispielsweise beim Klimaschutz bei Gebäuden, bei der nachhaltigen Beschaffung, einer klimafreundlichen Mobilität oder der Landnutzung zu erkennen, um dann tätig zu werden“, so Brand.

In Arbeitsgruppen diskutierten die Synodalen in Ellern mögliche Ansätze für einen effektiven Klimaschutz in den Gemeinden. Wie ist es mit dem Heizen in großen Kirchenräumen im Winter bei wenigen Gottesdienstbesuchern? Wie kann auch im ländlichen Raum die Mobilität klimafreundlich sein? Wie kann man nachhaltig und ökologisch wirtschaften? Das waren einige der Fragen, denen sich die Vertreter der 37 Kirchengemeinden stellten. Die ersten Überlegungen dazu, die in den Arbeitsgruppen angesprochen wurden, sollen nun im Kreissynodalvorstand und in den Ausschüssen weiter entwickelt werden. „Aber auch die Presbyterien und die einzelnen kirchlichen Arbeitsfelder sind hier gefordert“, betonte Hörpel.

„Es ist schön, dass die Kirche den Blick einmal weg von Struktur- und Finanzfragen hin auf die Zukunft richtet“, meinte Iris Döring, die für den Kirchenkreis zuständige Dezernentin des Landeskirchenamtes in Düsseldorf. Die Kirche dürfe sich nicht nur um sich selbst sorgen, sondern müsse ihrer Verantwortung für die Welt gerecht werden und sich einmischen. „Denn Kirche hat hier was zu sagen“, sagte Döring überzeugt.

Dennoch spielten in Ellern auch diesmal erneut Struktur- und Finanzfragen eine Rolle. Derzeit wird das kirchliche Rechnungswesen auf die Doppik umgestellt, der erhöhte Buchungsaufwand, aber auch die Anforderungen für die Umsetzung dieses Projektes erfordern mehr Personal in der Finanzabteilung des Kirchenamtes. Mit deutlicher Mehrheit votierte die Synode daher zwar für die Aufstockung des Stellenplans um eine Stelle, doch gleichzeitig war auch der Unmut vieler Synodaler über die wachsenden Probleme beim neuen kirchlichen Finanzwesen deutlich vernehmbar.

Einstimmig sprach sich die Kreissynode außerdem dafür aus, die Mitgliedschaft des Kirchenkreises Simmern-Trarbach im Help-Center in Idar-Oberstein zum Jahresende zu kündigen und die Drogenberatungsarbeit in der Region künftig auf das Diakonische Werk der Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach zu übertragen. Dieter Junker

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