Die im Verbandsgemeinderat Kaisersesch vorgetragene Antwort auf eine Anfrage der UBL-Fraktion, die über Planungen für ein Bildungszentrum in Laubach informiert werden wollte, hat nicht nur für Befremden in der Ortsgemeinde Masburg gesorgt (die RZ berichtete), sondern nun auch die Gemeinde Müllenbach zu einer Stellungnahme veranlasst. Dirk Barbye, 1. Beigeordneter der Gemeinde Müllenbach, bestätigt, dass der Kindergarten in Müllenbach, der vom Kindergartenzweckverband Laubach-Müllenbach getragen wird, ausgelastet ist: „Daher prüfen die Trägergemeinden, inwieweit zukünftig zusätzliche Plätze geschaffen werden können.“ Doch es gebe „nichts Belastbares, was für einen Kita-Neubau in Laubach spricht“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.
Weiter erklärt Barbye: „Nach einem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates kommt ein Neubau des Kindergartens, auch aus pädagogischer Sicht, als Alternative zur Sanierung inklusive Anbau des bestehenden Kindergartens nur dann in Betracht, wenn der Standort in Müllenbach bleibt.“ Ein entsprechendes, geeignetes Grundstück sei vorhanden und ebenfalls bereits im Eigentum der Ortsgemeinde Müllenbach. Barbye betont weiter: „Ein Bildungszentrum in Laubach ist somit keinesfalls realisierbar und kann daher auch nicht Gegenstand der Diskussion sein.“
„Ein Bildungszentrum in Laubach ist somit keinesfalls realisierbar und kann daher auch nicht Gegenstand der Diskussion sein.“
Dirk Barbye, Erster Beigeordneter der Ortsgemeinde Müllenbach
Partick Schopp, Ortsbürgermeister von Masburg, hatte sich in der Sitzung des Verbandsgemeinderates Kaisersesch empört darüber geäußert, dass angeblich Gemeinden aus dem Kindergartenzweckverband Masburg der Gemeinde Laubach Gespräche angeboten hätten, um einen gemeinsamen Kita-Neubau in Laubach zu erörtern. Auch in Laubach steht seit dem vergangenen Jahr ein gemeindeeigenes Grundstück zwischen der Kirche und der Grundschule zur Verfügung. Barbye weist Schopps Vorwürfe entschieden zurück: „Es war und ist definitiv nicht das Ziel der Ortsgemeinde Müllenbach, einen Neubau mithilfe weiterer Gemeinden zu ermöglichen, die derzeit einem anderen Kindergartenzweckverband zugewiesen sind.“
Schopps Unmut über die „Kita-Neubau-Diskussion" steht im Zusammenhang mit dem Schulentwicklungsplan, den die Verbandsgemeinde Kaisersesch 2023 beschlossen hat (die RZ berichtete). Danach soll der Verbund der Grundschulen Laubach-Masburg zugunsten des alleinigen Standortes Laubach aufgelöst werden. Schopp hat sich immer gegen die Schließung der sanierungsbedürftigen Grundschule Masburg gewehrt und für einen Schulneubau plädiert, der im Bereich des geplanten Kindergartens nahe der Sporthalle entstehen könnte - einer Sporthalle, die es in Laubach nicht gibt.
Machbarkeitsstudie zur Sanierung der Müllenbacher Kita erstellt
Müllenbachs Beigeordneter Dirk Barbye informiert in seiner Stellungnahme über den Sachstand in Müllenbach: „Bereits 2024 wurde eine Machbarkeitsstudie über die Sanierung des bestehenden Kita-Gebäudes und die Erweiterung durch einen Anbau erstellt. Die Studie sieht in der derzeitigen Fassung auch eine temporäre Auslagerung des Kindergartens als Containerlösung während der Bauphase vor. Aus diesem Grund wurde darüber diskutiert, inwieweit auch ein Neubau des Kindergartens eine wirtschaftliche Alternative darstellen könnte. Planunterlagen, eine Machbarkeitsstudie oder sonstige belastbare Kostenschätzungen hierzu gibt es bisher nicht.“
Wie es nun für die Kindergarten- und Grundschulkinder in den Gemeinden Laubach, Müllenbach und Masburg weitergeht, bleibt abzuwarten.