In einem Gottesdienst am Freitag, 4. Oktober, in der Stiftskirche St. Castor in Karden wird sie verabschiedet. „Ich habe gerne als Pastoralreferentin gearbeitet. Aber nun freue ich mich auch auf die Zukunft und neue Freiräume“, meint Dietlinde Schmidt. So scheide sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus ihrer beruflichen Tätigkeit, werde aber auf jeden Fall noch ehrenamtlich für die katholische Kirche in der Region tätig bleiben. „Ich habe in den 42 Jahren viel Schönes erlebt und viele wunderbare Menschen kennengelernt“, so die Pastoralreferentin.
So wechselhaft, wie sich die katholische Kirche in diesen vier Jahrzehnten veränderte, so vielfältig waren auch die Tätigkeitsfelder von Dietlinde Schmidt. Nach ihrem Theologiestudium in Trier und einer ersten beruflichen Station in Wittlich wurde sie am 1. September 1984 Pastoralreferentin im damaligen Pfarrverband Karden. Hier war sie vor allem in der Jugend- und Frauenarbeit tätig.
Der Anfang war alles andere als einfach
Es war kein leichter Anfang, wie sie selbst einräumt. „Viele hatten hier einen Mann erwartet, keine Frau. Immer wieder gab es Konflikte“, erzählt Dietlinde Schmidt. Unterstützung fand sie in dieser Zeit bei Schwester Leonarda, die sie 1981 bei einer Pilgerfahrt nach Assisi kennenlernte und mit der sie eine kleine franziskanische Zelle in Karden gründete. „Das gab mir Rückhalt“, betont sie. Die franziskanische Spiritualität wurde für Dietlinde Schmidt zu einem tragenden Grund ihres Lebens.
2004 entstand aus den Dekanaten Martental und Karden das neue Dekanat Karden-Martental, Schmidt wurde Dekanatsreferentin. Die Jugend- und Frauenpastoral blieben Schwerpunkte ihrer Arbeit, daneben begleitete sie nun die Räte im Dekanat, sie gehörte zum Leitungsteam und war für die pastorale Entwicklung und die Büroleitung von Karden-Martental zuständig. Als 2008 Frank Hoffmann als Jugendreferent dazukam, übernahm er die Jugendpastoral.
2023 kam die letzte berufliche Veränderung
Auch im neuen Dekanat Cochem, das 2012 gebildet wurde, blieb sie Dekanatsreferentin. Die letzte berufliche Veränderung kam 2023, als das Bistum die Dekanate auflöste und Dietlinde Schmidt im neuen Pastoralen Raum bis zu ihrem Ruhestand wieder als Pastoralreferentin wirkte, so in der Frauenseelsorge, in der Förderung des Ehrenamtes, in der diakonisch-missionarischen Pastoral, im Beerdigungsdienst und in der geistlichen Begleitung.
Mir sind in all den Jahren viele Menschen begegnet. Kinder, Jugendliche, Frauen, Männer, ältere Menschen. Mit vielen konnte ich Freud und Leid teilen, viele durfte ich trösten und begleiten. Und viele haben auch mich in meiner Arbeit, aber auch persönlich begleitet und gestützt. Dafür bin ich dankbar.
Dietlinde Schmidt über 40 Berufsjahre im Kreis Cochem-Zell
„Es war schon eine bewegte Zeit, die immer wieder neue Herausforderungen bereithielt“, meint Dietlinde Schmidt rückblickend. Die schönsten Momente seien immer die gewesen, wenn sie mit ehrenamtlich engagierten Menschen ein Projekt vorbereitete, wenn gemeinsam etwas entwickelt wurde und man sich am Ende über die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit freuen konnte. Und davon gab es zahlreiche. Die Franziskusfeste, Wallfahrten nach Assisi, Frauenwochenenden, Jugendfreizeiten, 72-Stunden-Aktionen. Vieles davon ist mit ihrem Namen verbunden.
„Mir sind in all den Jahren viele Menschen begegnet. Kinder, Jugendliche, Frauen, Männer, ältere Menschen. Mit vielen konnte ich Freud und Leid teilen, viele durfte ich trösten und begleiten. Und viele haben auch mich in meiner Arbeit, aber auch persönlich begleitet und gestützt. Dafür bin ich dankbar“, betont Schmidt beim Blick zurück auf 40 Jahre im Kreis Cochem-Zell.
Noch bis Weihnachten eine Menge zu tun
Nun steht ein neuer Lebensabschnitt vor ihr. „Das ist schon ein komisches Gefühl. Bis Weihnachten ist noch einiges zu machen, aber dann im neuen Jahr wird es sicher anders“, gibt sie zu bedenken. Sie hat Pläne für diese Zeit, auch Reisen. Und manches, was durch den Beruf liegen geblieben ist, soll nun angegangen werden. Doch auch in der Kirche will sie sich weiter engagieren. „Die franziskanische Gruppe Tautropfen liegt mir am Herzen, aber auch die Ehrenamtsarbeit“, erzählt Dietlinde Schmidt. Und was ihr dabei wichtig ist: „Es ist schön, dass ich dann freier entscheiden kann, was ich mache oder was ich dann nicht mehr machen muss. Aber ich hoffe auch, dass der Kontakt zu vielen Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind, auch im Ruhestand bestehen bleiben wird.“
Der Abschiedsgottesdienst ist am Freitag, 4. Oktober, um 18 Uhr in St. Castor in Karden.