Inklusives Fußballturnier
In Ediger-Eller schlägt Teamgeist alle Unterschiede
Beim Turnier im Vorjahr war die Freude bei allen Beteiligten riesig. Rund 30 Fußballerinnen und Fußballer waren damals mit von der Partie.
Rüdiger Dünzen/TuS Edegra

Inklusion funktioniert nur, wenn sie gelebt wird. Und er Sport hat die Kraft dieses Gelingen zu beschleunigen. Das zeigt ein Blick ins Moseldorf Ediger-Eller. 

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Bereits zum zweiten Mal in Folge wird bei dem in der Doppelgemeinde Ediger-Eller beheimateten Sportverein TuS Edegra ein inklusives Fußballturnier das Sportfest bereichern. „Nach den guten Erfahrungen im Vorjahr ist die Entscheidung schnell gefallen, so etwas wieder zu veranstalten“, berichtet der Vereinsvorsitzende Marc Kranz bei einem Treffen mit unserer Zeitung. Wenn auf dem Fußballplatz Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam ums Toreschießen und Toreverhindern wetteifern, entstehen schnell Teamgeist und Gemeinschaft – also genau das, was Inklusion zum Ziel hat.

Rund 30 Sportlerinnen und Sportler liefen bei der Erstauflage dem runden Leder nach. Kranz ist zuversichtlich, dass am Freitag, 20. Juni, wieder einige Dutzend teilnehmen werden. „Im letzten Jahr hatten alle sehr viel Spaß. Auch in diesem Jahr soll das so sein. Das Inklusionsturnier am Freitag ist der Auftakt unseres Sportfestes, samstags folgt eine Olympiade für Groß und Klein mit verschiedenen Geschicklichkeitsspielen und sonntags dürfen sich mit den Bambini und der F-Jugend die Jüngsten im Fußball beweisen“, erläutert Kranz das Programm.

„Wir als Verein sind sehr stolz, dass wir einen so tollen und fleißigen Nachwuchs haben.“
Rüdiger Dünzen über den Jugendvorstand des TuS Edegra
Freuen sich auf das Sportfest des TuS Edegra am kommenden Wochenende, das mit einem inklusiven Fußballturnier am Freitag eröffnet wird (von links): die Vorstandsmitglieder Christopher Butzen, Marc Kranz und Rüdiger Dünzen.
Johannes Kirsch

Das Inklusionsturnier auf dem Kleinspielfeld an der St-Martinus-Grundschule wird im gewöhnlichen Turniermodus gespielt. Menschen mit Handicap aus den Betreuungseinrichtungen Kloster Ebernach sowie St. Martin Düngenheim werden ebenso teilnehmen wie Menschen ohne Beeinträchtigung. „Im Vordergrund steht eher das Miteinander als der Leistungsdruck, unbedingt mehr Tore schießen zu müssen als der Gegner“, erklärte Christopher Butzen, Vorstandsmitglied beim 600 Mitglieder zählenden TuS Edegra.

Den Anstoß für die Inklusionsförderung in dem Dorfverein gab Rüdiger Dünzen, wie Butzen als Beisitzer im Vorstand aktiv. Der Heilerziehungspfleger ist als Sport-Inklusionslotse beim Landessportbund tätig und weitete sein berufliches Engagement für die Inklusion beeinträchtigter Menschen auch auf sein ehrenamtliches Wirken im örtlichen Sportverein aus. Auch wenn die Initialzündung von ihm ausgegangen sein mag, betont er selbst jedoch, dass alle im Verein tatkräftig anpacken, wenn es um das Thema Inklusion geht. „Hervorheben möchte ich unseren Jugendvorstand, der bei den Vorbereitungen auf unser Sportfest sehr viel Organisatorisches geleistet hat und auch an den drei Tagen selbst viele Dienste stellen wird. Wir als Verein sind sehr stolz, dass wir einen so tollen und fleißigen Nachwuchs haben“, äußert Dünzen sich voll des Lobes.

Inklusion ist keine Eintagsfliege

Übrigens ist Inklusion in Ediger-Eller keine Fahne, die einmal im Jahr hochgehalten und dann wieder eingezogen wird. Wo es nur geht, beziehen Dünzen und seine Kollegen Gehandicapte mit ins Vereinsleben ein – etwa bei einem inklusiven Boccia-Turnier oder bei einem mit den Nachbarvereinen TuS St. Aldegund und TuS Bremm durchgeführten Inklusionsspiel im Rahmen des Bremmer Oktoberfestes.

Dünzen merkt an, dass Inklusion gerade im Sport an Aufmerksamkeit gewinnt, und wünscht sich, dass auch andere Vereine dem Beispiel der Moselaner folgen: „Der Landessportbund fördert Projekte zugunsten der Inklusion beeinträchtigter Menschen mit 500 Euro. Aus einer solchen Idee kann also schnell eine Win-win-Situation entstehen, von der alle Beteiligten profitieren.“ In Ediger-Eller ist man jedenfalls überzeugt von der Idee, Sportlerinnen und Sportlern mit Beeinträchtigung eine Plattform zu geben und ihnen sowohl eine Wettkampfmöglichkeit im Kleinen als auch die Gelegenheit zu Spaß und Spiel zu geben.

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