Die besten Weingastgeber
Immer mehr Mosel-Betriebe setzen auf Qualität
Ein Leuchtturm, was Gastfreundlichkeit gegenüber dem Mosel-Besucher angeht, ist das Hotel Keßler-Meyer in Cochem-Sehl. In der Kategorie "Hotellerie ab drei Sterne Superior" hat das Team um Denise Meyer und Elisabeth Eckstein (Dritte und Vierte von links) beim Wettbewerb die Nase vorn.
Thomas Brost

Fünf Häuser, in denen der Moselwein die Hauptrolle spielt, sind jetzt in Trier ausgezeichnet worden. Darunter ist das Hotel Kessler-Meyer aus Cochem-Sehl. Es lag in vielen Bereichen beim Wettbewerb Weingastgeber Mosel ganz vorn.

Lesezeit 3 Minuten

Es hat etwas von Schaulaufen, aber zuvor haben die Protagonisten viel Arbeit leisten müssen: In Trier sind jetzt die besten Weingastgeber vom Anbaugebiet Mosel ausgezeichnet worden. In den fünf Kategorien sind im Wettbewerb, der von der Moselweinwerbung, den Industrie und Handelskammern (IHK) Trier und Koblenz sowie vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel veranstaltet wird, Preise an Betriebe verliehen worden, die mit je 1500 Euro dotiert sind. Entscheidendes Kriterium ist, wie gut die Betriebe den Moselwein in Szene setzen. Ganz vorn dabei ist auch ein Betrieb aus Cochem.

Was steckt hinter dem Wettbewerb? Die Jury aus Weinfachexperten betrachtet kleine, mittlere und große Betriebe aus verschiedenen Blickwinkeln. Nicht nur eine Weinkarte mit Moselwein ist von purem Interesse, sondern ein stimmiges Konzept, das dahintersteht – und das darüber hinaus über Jahre hinweg gelebt wird. Oder wie es der Präsident der IHK Trier, Thomas Stiren, formulierte: „Der Wettbewerb Weingastgeber Mosel steht sinnbildlich für die gelungene Verbindung von Wein, Gastlichkeit und Tourismus.“ Die Bandbreite reicht dabei von der Straußwirtschaft über das Weincafé bis zum Hotel-Restaurant. Besonders erfreulich sei, dass der Wettbewerb im siebten Jahr seines Bestehens mehr als 100 Betriebe bewogen habe, sich zu bewerben. Für Weinbauministerin Daniela Schmitt (FDP) ist die Zahl Ausdruck, dass die Qualität der Betriebe immer besser wird. „Wir haben ein hervorragendes Angebot und tolle Gastgeber, Weine und die Gastlichkeit, die man an der Mosel erleben kann.“ Die qualitätsorientierten Betriebe würden dafür sorgen, dass „andere Lust haben, in Qualität zu investieren“, sagte die Ministerin.

Weinbauministerin Daniela Schmitt lobte, dass die Betriebe an Mosel, Ruwer und Saar immer besser werden.
Thomas Brost

Was zeichnet den Siegerbetrieb aus Cochem aus? Sieger im Wettbewerb „Hotellerie ab drei Sterne Superior“ ist in diesem Jahr das Hotel Kessler-Meyer in Cochem-Sehl. „Die Weinkultur wird hier gelebt“, hob der Laudator, Christian Dübner (IHK Koblenz), hervor. Er gab die Philosophie des Hauses wieder: „Wellness trifft hier auf Wein, es wird Well and Wine.“ Das Haus präsentiere sich seinen Gästen in modernstem Ambiente, es sei ein Ort der Begegnung und des Genusses. Die Weinkarte habe viele Positionen, von der Saar bis zur Terrassenmosel und darüber hinaus. Kulinarisch serviere Kessler-Meyer Exklusives wie hausgemachte Pralinen mit Tresterbrand. Weitere kleine Kunstwerke würden hergestellt. Beeindruckend sei zudem, wie gut der Service ausgebildet und geschult sei, so Dübner. Das Niveau des Services und die Wahrnehmung von Schulungsangeboten sind ein gewichtiges Kriterium bei der Bewertung eines Betriebs. Angeboten werden bei Kessler-Meyer jeden Samstag Weinwanderungen. Dübner kommt so zum Schluss: „Es ist ein Ort, an dem sich die Moselregion in ihrer besten Form zeigt.“ Überglücklich waren die beiden Repräsentanten beim festlichen Akt in Trier. „Dies ist eine riesengroße Auszeichnung und Ehre für unser ganzes Team, das dahintersteht. Wir entwickeln uns ständig weiter“, sagte Elisabeth Eckstein von Kessler-Meyer. Und Denise Meyer, die gemeinsam mit ihrem Mann David das Hotel leitet, betonte, dass „viel Herzblut“ im Konzept des gastlichen Hauses stecke. „Wir stehen nicht still, und mein Mann sprudelt vor Ideen.“ Das schönste Feedback sei, „dass wir von den Gästen gelobt und wertgeschätzt werden“.

Wer hat noch gewonnen? In der Kategorie „Gastronomie“ lag die Weinbar In’s Kabinett aus Wittlich ganz vorn. Geschäftsführer Alexander Groß nahm aus der Hand von Michael Wilkes den Preis der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank entgegen. Wilkes‘ Fazit lautete dergestalt: „Ein Café/Weinbistro, das in allen Kriterien überzeugt.“ Über einen Gutschein für Weiterbildung in der Gastro vom GBZ Koblenz durften sich Barbara Krebs und Joachim Schander vom Warsberger Hof freuen. Sie landeten in der Kategorie „Hotellerie bis drei Sterne“ ganz vorn. Der Preis des Moselwein-Vereins ging an das Weingut Hower aus Lieser. Den Preis nahmen Jutta und Eva-Maria Loersch in Empfang. Laudatorin Simone Röhr charakterisierte den Betrieb: „Eine Vinothek mit einem stimmigen Gesamtkonzept.“ Das Classische Weingut Hoffranzen in Mehring komplettierte den Reigen. Es siegte in der Kategorie „Weingut mit Gastronomie und Hotel“. Martin Schu-Hoffranzen nahm den Preis der Firma Wirtz (Zell) entgegen. Bärbel Ellwanger von der Mosellandtouristik attestierte dem Betrieb, der in der 17. Generation (seit 1601) in Familienhand ist, ein Ort für „Weingenuss, Gastfreundschaft und Moselliebe“ zu sein.

16 Betriebe dürfen sich mit Plakette schmücken

Von Nittel bis Alken erhielten 16 Betriebe eine Plakette mit Urkunde, weil sie drei Jahre hintereinander die Kriterien für den Weingastgeber Mosel erfüllt haben. Ausgezeichnet wurden: Culinariums im Weingut Matthias Dostert (Nittel), Sektscheune Weingut Zilliken (Nittel), Das Weinhaus (Trier), Kloster Pfalzel Boutiquehotel und Restaurant (Trier-Pfalzel), Weingut Jörg Thul (Detzem), Hotel Weißer Bär (Mülheim), Feriendomizil und Weingut Roussel (Bernkastel-Andel), Burgblickhotel (Bernkastel-Kues), Weinbistro Kloster Machern (Bernkastel-Wehlen), Weinhof St. Anna (Erden), Die Mosel Weinbar & Vinothek (Traben-Trarbach), Boutique Hotel Moselgarten (Bullay), Weingut Franzen (Bremm), Weingarten Cochem, Hotel Pollmanns (Ernst) und Weingut Brachtendorf (Alken). red

Top-News aus der Region