Am Internationalen Frauentag thematisierten zahlreiche, unterschiedliche Veranstaltungen das Thema Gleichberechtigung und Frauenrechte. In Kaisersesch machte ein Nachmittag im Mehrgenerationenhaus (MGH) Schieferland auf die besondere Belastung und Verantwortung aufmerksam, die Frauen aus der Ukraine zu tragen haben. Alle ukrainischen Frauen und Mütter sind betroffen, egal, ob sie im Kriegsgebiet ausharren oder ob sie mit ihren Kindern zu deren Schutz ins Ausland geflohen sind.
Eine dieser Frauen, die sich trotz aller schlimmen Nachrichten aus ihrer Heimat nicht entmutigen lässt und mit vielen Aktionen insbesondere Kindern und Jugendlichen in ihrer schwierigen Lage den Rücken stärkt, ist Ivanna Eisfeld. Sie und der von ihr gegründete Verein „Ehrenamt für Ukrainehilfe“ Cochem hat den Frauentag in Zusammenarbeit mit dem Mehrgenerationenhaus Schieferland organisiert. Der Verein verfolgt unter anderem das Ziel, Geflüchtete zu beraten, sie bei der Integration zu unterstützen, Hilfsgütersammlungen für die Ukraine zu initiieren, kulturelle und sportliche Aktivitäten sowie psychologische Begleitung von Geflüchteten aus der Ukraine zu ermöglichen.

Es waren vor allem ukrainische Mütter, die die heutige Ausrichtung des Vereins auf den Weg gebracht haben, berichtet Ivanna Eisfeld: „Denn sie wissen am besten, was Frauen und Kinder bei der Flucht oder auch im Kriegsalltag in der Ukraine erleiden und welche Unterstützung sie brauchen.“ Wie in allen Kriegen lastet auf den Frauen die ganze Verantwortung für die Familie, während ihre Männer, um deren Leben sie rund um die Uhr fürchten, an der Front kämpfen. „Die Mütter müssen einfach stark und gesund sein, damit ihre Kinder die Trennung von ihren Vätern, den plötzlichen Verlust ihrer gewohnten Heimat und die Integration in einer völlig anderen Kultur verkraften“, erklärt Ivanna Eisfeld.
Psychologin Svetlana Vorobiova begleitet im Auftrag des Vereins geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine, die zum großen Teil durch Flucht und Kriegserlebnisse traumatisiert sind. Sie erklärt: „Meine Hauptaufgabe ist es, die Geflüchteten bei der Integration zu unterstützen, neue Kontakte zu knüpfen und Kindern zu helfen, in der Schule Freunde zu finden.“

Bei der Veranstaltung im MGH Schieferland treffen sich ukrainische Frauen aus dem Kreis Cochem-Zell, aber auch aus dem Raum Koblenz. Jede von ihnen hat leidvolle Kriegs- und Fluchterlebnisse zu ertragen. Doch beim fröhlichen, gemeinsamen Singen ukrainischer Lieder strahlen sie Kraft, Zuversicht und Lebensfreude aus. Und sie bieten Donald Trump die Stirn, der Selenskyj unter anderem wegen seiner Kleidung gerügt hat: Die Organisatorinnen der Veranstaltung tragen bewusst Sakkos.