Dabei wurde deutlich, dass Bistum, Kommunen und Interessengemeinschaft ProMarienburg nun gemeinsam an tragfähigen Lösungen für eine künftige Nutzung des für die Region so wichtigen Gebäudeensembles arbeiten. Mit einem „Wermutstropfen“ hielt Simon aber auch nicht hinter dem Berg.
Die kirchliche Jugendarbeit im Bistum Trier wird sich von Ende 2023 an nicht mehr auf der Marienburg im Zeller Hamm und im Haus Sonnental in Wallerfangen (Saarland) abspielen. Sie wird ins ehemalige Kloster Himmerod verlagert. „Die Grundentscheidung des Bistums steht“, sagte VG-Bürgermeister Simon. Daran sei auch nicht zu rütteln. Das habe sich in zwei Gesprächen gezeigt, die Vertreter des Bistums mit den Moselgemeinden im Zeller Hamm, der VG und dem Cochem-Zeller Landrat Manfred Schnur geführt hätten. Der Widerstand – von Kommunen und Kreis, aber auch vonseiten der IG ProMarienburg – gegen eine Komplettaufgabe des kirchlichen Lebens auf dem Felsrücken zwischen Bullay und Pünderich habe trotzdem Wirkung gezeigt.
Die nun geplante Mehrgenerationenkirche werde der Pfarrei St. Peter unterstellt. Dass die anderen Gebäude um die Kirche herum per Erbbaurechtsvertrag einem Pächter überlassen werden sollen, sei wichtig, damit die Kirche komplett hinter der jeweils vorgesehenen Nutzung steht. Ausgehend von Dingen, die die IG ProMarienburg einbrachte, hat die „kommunale Familie“, also Gemeinden und Kreis, auch ein Papier entwickelt, das klare Erwartungen an eine künftige Nutzung formuliert. „Dieses Papier ist auch in vollem Umfang vom Bistum begrüßt worden“, konstatierte Simon. Man erwarte beispielsweise, dass die Marienburg – „egal, welche Nutzung entsteht“ – für jedermann zugänglich und offen bleibe.
Wer dort zum Beispiel eine Bewirtung etablieren wolle, müsse auch dafür Sorge tragen, dass das Gebäudeensemble so erhalten bleibe. Schließlich sei es „ein Landschaft prägendes Ensemble“. Eine stärkere Einbindung der umliegenden Gemeinden und Vereine in eine künftige Nutzung der Marienburg könne man sich ebenso vorstellen wie die Option, standesamtliche Trauungen dort anzubieten“, sagte Simon. Allerdings seien auch Lösungen zu suchen, was eine bessere Erschließung der Marienburg angehe.
In die Vergabe der künftigen Gebäudenutzung sollen – mit Simon selbst und dem Zeller Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen (FWG) – auch Vertreter der Kommunen eingebunden werden. Ende dieses Jahres solle es schon in die Ausschreibung gehen, sagte Simon. Wermutstropfen aus seiner Sicht: Das Vergabegremium sei nur ein Empfehlungsgremium. Die letzte Entscheidung treffe der Bischof. Umso wichtiger sei eine gute Empfehlung.