"Meine kleine Scheune" ist seit zwei Jahren das einzige Geschäft in Hauroth
Hofladen in Hauroth: Gesundes für Herrchen und Haustier
Stephanie Gilles (links) hat sich mit ihrem Hofladen inmitten von Hauroth einen Traum verwirklicht: Hier berät sie nicht nur ihre Kundinnen kompetent zum Thema Tierfutter, sondern sorgt auch für kürzere Wege zur nächsten Einkaufsmöglichkeit.
"Meine kleine Scheune"/Stephanie

In der Scheune ihres Elternhauses hat die 33-jährige Stephanie Gilles sich verwirklicht: Mitten in Hauroth steht ihr Hofladen. Einer der besonderen Art, denn hier werden nicht nur regionale, frische Lebensmittel verkauft, sondern vor allem alles, was das Hunde-, Pferd- und Katzenherz begehrt. Eine Nische in der Region, wie es aussieht, denn Herrchen und Frauchen nehmen teilweise weite Wege auf sich, um „Meine kleine Scheune“, wie Gilles ihr Geschäft liebevoll getauft hat, zu besuchen.

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Stephanie Gilles (links) hat sich mit ihrem Hofladen inmitten von Hauroth einen Traum verwirklicht: Hier berät sie nicht nur ihre Kundinnen kompetent zum Thema Tierfutter, sondern sorgt auch für kürzere Wege zur nächsten Einkaufsmöglichkeit.
"Meine kleine Scheune"/Stephanie

Die Idee eines eigenen Hofladens – und ein damit verbundener Jobwechsel – kam Stephanie Gilles, als ihr Pferd krank wurde: „Während meiner Schwangerschaft hat meine Stute viel im Stall gestanden. Da kam mir erstmals der Gedanke: Welche Bedürfnisse hat ein Pferd überhaupt? 23 Stunden in der Box stehen kann einfach nicht dazugehören.“ Also öffnete sie ihren eigenen Aktivstall – und entwickelte die Idee weiter, auf einen Hofladen hin, der nicht nur Futter verkauft, sondern auch authentisch beraten kann. Gilles erzählt: „Es gibt immer mehr Pferde, die Probleme mit dem Stoffwechsel haben. Und ich glaube, wenn man so etwas selbst erlebt hat, dann kann man auch ehrlich beraten.“ Eben das macht sie auch bei ihren Kunden – wenn darunter dann mal jemand geht, ohne etwas zu kaufen, ist das der Haurotherin lieber, als dass den Tieren falsches Futtermittel gegeben wird.

„Ich wollte für unser Dorf schauen, dass es einfach kürzere Wege zur nächsten Einkaufsmöglichkeit gibt.“

Stephanie Gilles

Und so öffnete Gilles ihren Hofladen vor knapp zwei Jahren, inmitten der Pandemie. Für sie kommt das wie gerufen, denn in ihrem alten Job konnte sie sich nicht mehr so verwirklichen, wie sie das gerne getan hätte. Ihre Erfahrung und Beratungskompetenz im Tierbereich ist einer der Gründe, weshalb sie inzwischen einige Stammkundinnen hat. Eine von ihnen ist Katja Leicht. Seit der Eröffnung besucht sie regelmäßig den Laden, kauft hier Leckerchen und Futter, stöbert gerne mal zwischen den Regalen. So findet sie ein Halsband, von einer jungen Frau aus der Region selbst geknüpft, welches sie gleich mitnehmen wird.

In Hauroth werden nun regionale Lebensmittel verkauft.
Annika Wilhelm

Bei jedem Besuch gibt es etwas neues zu entdecken, freut sich die Hundetrainerin: „Die Beratung ist immer sehr kompetent, was bei Hunden, die immer mehr Allergien haben, einfach wichtig ist.“ Da sie ohnehin gegen Ketten ist und lieber den regionalen Einzelhandel unterstützt, kommt der Hofladen in Hauroth wie gerufen. Und außerdem, betont sie: „Ich setze mich fünf Minuten ins Auto und fahre hierher. Es ist einfach schön, dass es hier auf dem Land so ein regionales Angebot gibt.“

Eben das war auch der eigentliche Gedanke hinter einem Dorfladen, sagt Stephanie Gilles: „Ich wollte für unser Dorf schauen, dass es einfach kürzere Wege zur nächsten Einkaufsmöglichkeit gibt.“ Das trifft sowohl auf den Tierbedarf, als auch auf Lebensmittel zu. Denn wer gerade einmal schnell eine Packung Mehl, drei Eier oder einen Salatkopf haben möchte, sollte nicht immer eine kilometerlange Strecke hinter sich legen müssen. Doch wie Gilles schmunzelnd feststellt: „Die meisten Kunden kommen eigentlich gar nicht aus dem Ort, sondern von weiter weg.“ Daun bis Mayen habe sie abgedeckt – zu ihrer Verwunderung, aber ein regionaler Anbieter von Tierbedarf ist in der Gegend wohl eine Nische, die Gilles als Möglichkeit realisiert und genutzt hat.

In Hauroth gibt es nun ein großes Angebot an Tierfutter.
Annika Wilhelm

Viele ihrer Kundinnen kennt die Inhaberin schon wie ihre rechte Hosentasche. So kommt eine Haurotherin in den Hofladen, grüßt freundlich, und fragt nach 20 Eiern. Gilles hingegen weiß direkt, was die Kundin will: braune Eier, keine weißen. „Diese Kundin kommt regelmäßig mit ihrem Schüsselchen, und man behält sich einfach schnell, was sie kaufen wollen.“ Für die Tierbesitzer legt sie inzwischen Karteien auf ihrem Computer an, damit sie genau weiß, welche Leckerchen, welches Futter sie für ihre Vierbeiner gekauft haben und den Einkauf zu erleichtern. Schnell vergisst man nämlich mal, welches Futter aus der großen Auswahl seinem Hund, seiner Katze oder Maus am besten geschmeckt hat.

Ob Lebensmittel für Mensch oder Futtermittel für Tier: In beiden setzt Stephanie Gilles auf ähnliche Aspekte. So soll beides regional und natürlich sein, ohne zugesetzten Zucker oder ähnliches. Gerade für die Tiere sei das wichtig, aber auch Menschen legen immer mehr Wert darauf. Die 33-Jährige kauft die Lebensmittel wie Obst und Gemüse regelmäßig frisch vom Markt. Der regionale, nachhaltige Gedanke ist stark, nicht nur bei ihr, sondern auch bei vielen anderen, betont sie: „Es ist kein günstiges Obst, dafür wissen die Leute aber genau, wo es herkommt. Es gibt viele Leute, die gerne auch regional kaufen würden, denen es aber zu teuer ist. Gerade während Corona haben viele haben Beete bepflanzt oder Hühner gehalten.“

Zwei Jahre gibt es ihn nun schon, und für Stephanie Gilles ist kein Ende in Sicht: Zu sehr hat sie Freude an ihrem kleinen Hofladen und der Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeiterinnen und Kunden.

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