24 Millionen Baukosten
Grundstein für Zeller Schwimmbad gelegt
Aufgeschüttete Erde und nagelneue Spaten warten auf den symbolischen Akt der Grundsteinlegung in Zell.
Ulrike Platten-Wirtz

In Zell wurde der Grundstein für das neue Erlebnisbad gelegt. Mit veranschlagten 24 Millionen Baukosten gehört der Neubau zu den größten Bauprojekten der Region.

Mittwochnachmittag in Zell-Kaimt. Es herrscht Schwimmbadwetter. Neben dem Tennisplatz, dort, wo bis vor Kurzem noch das Zeller Erlebnisbad stand, ist nun ein Abrissbagger bei der Arbeit. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll hier ein neues Schwimmbad gebaut werden. Die Grundsteinlegung steht bevor. Auf dem Parkplatz unterhalb wurde deshalb ein großer Haufen Erde aufgeschüttet und zehn nagelneue Spaten warten darauf, den symbolischen Akt zu vollziehen. Es riecht nach feuchter Erde, Zement und Diesel, so wie das immer bei einem Spatenstich ist, wird Planer und Bau-Ingenieur Jochen Fritz später sagen, bevor er aus planerischer Sicht auf die energetischen und technischen Vorteile neuen Gebäudes eingehen wird.

Am Mittwochnachmittag erfolgt der Spatenstich für das neue Zeller Schwimmbad.
Ulrike Platten-Wirtz

„Mit dem Spatenstich erfolgt ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Verbandsgemeinde Zell“, betont Jürgen Hoffmann, Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Vertreter aus der Kommunalpolitik sowie Bundes- und Landtagsabgeordnete und auch der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling sind an die Mosel gekommen. Das Land fördert das Großbauprojekt schließlich mit rund einer Million Euro. Die gesamten Baukosten wurden mit insgesamt 24 Millionen veranschlagt, der Bund übernimmt davon sechs Millionen.

Dennoch bleiben für die kleine Verbandsgemeinde mehr als 17 Millionen übrig, die es zu stemmen gilt. Eine stolze Summe. „Respekt und Hochachtung vor dem Mut, gerade in Zeiten leerer Kassen“, merkt Landrätin Anke Beilstein an. Sie begrüßt aber den Bau des neuen Schwimmbads und pflichtet dem Innenminister bei, als dieser betont, dass Schwimmenlernen genauso wichtig ist wie Lesen und Schreiben. „Der kommunalen Entscheidung für den Bau ging eine lange Diskussion voran. Doch die Entscheidung, in eine so wichtige Infrastruktur zu investieren, ist gut“, betont Ebling. Und Beilstein fügt hinzu: „Vor allem für uns, die wir an einem Fluss wohnen, ist es unabdingbar, schwimmen zu können.“

Jürgen Hoffmann, Zells VG-Bürgermeister, freut sich, dass man mit den Arbeiten derzeit sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan liegt.
Ulrike Platten-Wirtz

Immer wieder wird von den Anwesenden betont, dass ein Schwimmbad mehr ist als nur ein Bauprojekt: Es ist ein Treffpunkt für Menschen und Raum für Gemeinschaft, eine Stätte für Sportler sowie ein Kriterium für Touristen, die Ferienregion zu besuchen, heißt es. Doch nicht nur das waren Gründe, warum man einen Neubau wollte. „Das Bad war in die Jahre gekommen, die Technik veraltet, ein ständig ausfallendes Blockheizkraftwerk machte den Betrieb unmöglich“, weiß Hoffmann.

Schon unter seinem Vorgänger Karl Heinz Simon aus Pünderich hatte man sich mit den Planungen für ein neues Erlebnisbad beschäftigt. „Wir sind einen langen Weg gegangen, der ein hohes Maß an Geduld verlangte“, betont Hoffmann augenzwinkernd. Denn von der ersten Idee bis zur Umsetzung werden rund zehn Jahre vergehen. Bisher liege man aber gut im Bauzeitplan. „Wie es aussieht, kann hier in zwei Jahren geschwommen werden“, freut sich Hoffmann.

Die Abrissarbeiten des alten Bads werden bald abgeschlossen sein.
Ulrike Platten-Wirtz

Das alte Bad wurde bis auf die Bodenplatte abgerissen. Innen entstehen nun ein 25-Meter-Schwimmbecken sowie ein Lehr- und ein Kinderbecken. Zudem wird es eine 60-Meter lange Rutsche mit Landebecken geben, ein Außenbecken, Liegewiesen sowie einen Wasserspielplatz. Energetisch wird das Bad auf den neuesten Stand der Technik und Energieeffizienz gebracht. Drei Punkte beeindrucken Jochen Fritz vom Planungsbüro Fritz aus Bad Urach ganz besonders: die landschaftliche Umgebung, das Konzept für den Hochwasserfall sowie das Energiekonzept.

Auf dem Flachdach wird nicht nur eine PV-Anlage installiert, sondern die Heizung erfolgt über eine Flusswasser-Wärmepumpe mit Wasser aus der Mosel. „Das ist nachhaltig und klimaneutral“, so Fritz. Der Planer rät auch dazu, die Baustelle hin und wieder mit Schulklassen zu besuchen. „Hier kann man alle Berufe von A wie Architekt, von Z bis Zimmermann kennenlernen.“

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