Immer wieder versuchte er in den vergangenen Jahren, einen Kreisverkehr an dieser Stelle durchzusetzen – erfolglos. Jetzt tut sich was. Vor zehn Jahren wurde die Stelle, an der sich die Bundes- und Landesstraße kreuzen, zum Unfallschwerpunkt ernannt. Das passiert dann, wenn eine bestimmte Anzahl von Verkehrsunfällen erreicht ist. An besagter Stelle in Ulmen gab es allein im Jahr 2018 insgesamt zwölf Verkehrsunfälle, vier davon mit Personenschaden.
Statistiken der vergangenen fünf Jahre, also im Zeitraum vom 15. November 2018 bis 15. November 2023, gab es insgesamt 30 Verkehrsunfälle, wie der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt. Darunter gab es drei Unfälle mit schwer verletzten Personen, zwölf Unfälle mit leicht verletzten Personen und 15 Unfälle mit Sachschaden. Zweimal waren es Auffahrunfälle, zwölfmal ein Vorfahrtsverstoß und 16-mal ein Fehler beim Abbiegen.
Leitboys ersetzen viele Maßnahmen
Seitdem gab es viele verschiedene Maßnahmen, die die Gefahrenstelle sicherer für den Verkehr machen sollten: Die Abbiegespuren wurden angepasst – unter anderem verkürzt, um die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu dämpfen –, ein Blinklicht warnt vor der Unfallstelle und macht die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 Kilometer pro Stunde erkennbarer. Minileitbaken wurden aufgestellt, damit die Geradeausfahrer in Richtung Kelberg und die Rechtsabbieger nach Ulmen frühzeitig voneinander getrennt werden.
Diese wurden zwischenzeitlich durch größere Modelle, sogenannte Leitboys, ersetzt und die durchgezogene Leitlinie wurde verlängert, damit Verkehrsteilnehmer nicht im letzten Moment auf die andere Spur wechseln.
Lichtsignalanlage soll 2024 kommen
All diese Veränderungen reichten den Ulmenern jedoch lange nicht aus. Der Stadtrat entschloss sich darum bereits im Januar 2020 dafür, sich für einen Kreisel an der Unfallstelle einzusetzen. Bis hierhin vergeblich.
In der jüngsten Sitzung des Stadtrats im November 2023 konnte der Stadtbürgermeister Thomas Kerpen jedoch die freudige Nachricht verkünden: „Wir hatten Kontakt zum Landtagsabgeordneten Benedikt Oster (SPD), der mit dem Verkehrsministerium und dem LBM ins Gespräch ging. Wir haben jetzt die feste Zusage bekommen: Im Jahr 2024 soll eine Lichtsignalanlage kommen.“
Freude über die Ampel ist groß
Laut Landesbetrieb Mobilität laufen die vorbereitenden Planungen bereits. Laut Birgit Tegeder, Pressesprecherin des LBM Rheinland-Pfalz, geht die Planung und Umsetzung einer Ampel wesentlich schneller als ein Kreisverkehr: „Da wir zur signifikanten Reduzierung des Konfliktpotenzials an der Einmündung eine rasche Lösung anstreben, haben wir uns für eine Lichtsignalanlage entschieden.“
In Ulmen ist die Freude über eine Ampel jedenfalls groß: Auch, wenn sich der Stadtrat ursprünglich einen Kreisverkehr gewünscht hat, freut sich Thomas Kerpen, dass die Gefahrenstelle an dem Kreuzungsbereich entschärft wird: „Es wurde Zeit, dass sich hier endlich was tut.“