Nach zähen Verhandlungen ist eine Arbeitsteilung unter Dach und Fach: Roompot kümmert sich nur noch um Ferienhäuser
Golf-Club locht ein: Er ist jetzt Platzbetreiber
Auf den Höhen von Ediger-Eller beginnt jetzt eine neue Zeitrechnung: Der Golf-Club Cochem-Mosel nimmt die Geschicke auf dem Platz in seine Hände. Fotos: Dieter Junker
Dieter Junker

Cochem/Ediger-Eller. Nach langer Zeit der Ungewissheit und Unsicherheit ist nun klar: Die Zukunft des Golfplatzes auf der Ellerer Höhe ist gesichert. Der Golf-Club Cochem-Mosel ist künftig der Betreiber der Anlage, die niederländische Unternehmensgruppe Roompot bleibt hingegen Eigentümer des Areals. Für den Golf-Club Grund genug, sich nach den langen Verhandlungen ab sofort auf die Zukunft des Golfplatzes zu konzentrieren.

„Es waren durchaus lange und auch nicht einfache Gespräche, bis die jetzige Lösung gefunden war“, sagt Jannik Oster, Vorstandsmitglied im Golf-Club und Leiter des Klubsekretariats. Die Verhandlungen hätten sich immer wieder hingezogen, auch die Eigentumsfragen habe dabei eine Rolle gespielt. „Aber am Ende wurde ein Ergebnis gefunden, mit dem beide Seiten leben können“, ist Jannik Oster überzeugt.

Seit dem vergangenen Jahr war die Zukunft des Golfplatzes unsicher. Die Unternehmensgruppe Roompot, die die benachbarten Ferienhäuser betreibt, hatte der Verbandsgemeindeverwaltung in Cochem mitgeteilt, dass sich die Geschäftsführung dazu entschieden habe, den Golfplatz über den 31. Dezember 2019 nicht weiter zu betreiben.

Früh schon zeichnete sich dabei ab, dass der Golf-Club, für den ohnehin eine Nutzungsvereinbarung für den Golfplatz mit Roompot bis zum 31. Dezember 2022 besteht, neuer Betreiber der Anlage wird. Entsprechende Vereinbarungen wurden schon Anfang März publik. Doch strittig blieb immer die Eigentumsfrage. In diesem Zusammenhang hatte Roompot angeboten, die Grundstücke des Golfplatzes ohne Bebauung zu einem symbolischen Kaufpreis von 1 Euro an einen Dritten übertragen zu wollen, vorrangig an die Kommunen. Doch diese Verhandlungen gestalteten sich schwierig und sind offenbar letztlich gescheitert.

Nun wird Roompot Eigentümer bleiben, durchaus in Partnerschaft und Kooperation mit dem Golf-Club. „Ich denke, beide Seiten haben ein großes Interesse daran, dass der Golfplatz bestehen bleibt. Der Golf-Club, weil der Platz wichtig für den Sport und die Region ist, und die Unternehmensgruppe, weil der Golfplatz natürlich auch für Urlauber und die Gäste in der Ferienhausanlage ein interessantes Angebot ist“, erläutert Oster.

Für den Golf-Club mit seinen 300 Mitgliedern ist der Betrieb auf jeden Fall eine große Herausforderung. „Finanziell wird das für uns keine leichte Sache“, meint der Leiter des Klubsekretariats und verweist auf nötige Investitionen, die erforderlich waren und sind. „Wir mussten neue Grüns herstellen, viele Bunker mussten mit neuem Sand befüllt werden, die Platzbeschilderungen an den Abschlägen wurden erneuert. Da war einiges zu investieren“, so Oster.

Hinzu kam, dass sich aufgrund der Corona-Pandemie der Start auf dem Platz holprig gestaltete. Vier bis fünf Wochen mussten alle Einrichtungen geschlossen werden, Ende April konnte wieder geöffnet werden. Mit Auflagen läuft seitdem der Betrieb. „Das Interesse ist schon da, darüber sind wir froh“, betont Jannik Oster. Nun wolle der Verein stärker in die Vermarktung gehen. „Es ist uns wichtig, dass der Bekanntheitsgrad des Platzes noch größer wird. Auch wollen wir mehr Menschen für den Golfsport begeistern. Wir wollen zeigen, dass Golfen nicht teuer ist, sondern ein Sport für jedermann“, betont der Leiter des Klubsekretariats. Dafür soll es verschiedene Angebote zum Reinschnuppern geben – wie zum Beispiel Footgolf, bei dem der Golfball mit dem Fuß gespielt wird. „Und wir wollen auch die Mitgliederzahl unseres Vereins steigern“, fügt der 21-Jährige hinzu. Denn auch dies ist für die Zukunft der Anlage wichtig, da die Mitgliedsbeiträge einen nicht geringen Teil der Kosten für die Investitionen in das Areal ausmachen.

Von unserem Mitarbeiter Dieter Junker

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