Gleich zwei schwere Schiffsunfälle fanden am Mittwoch in Cochem-Zell statt und beeinträchtigen den Verkehr auf der Mosel teils weiterhin. Am späten Nachmittag gegen 16.25 Uhr fuhr ein Fahrgastkabinenschiff gegen ein Tor der Schleuse St. Aldegund, als es in diese einfahren wollte. Die Schleuse wurde so schwer beschädigt, dass der Schleusenbetrieb aktuell eingestellt ist, wie die Polizei auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt. Demnach können Schiffe aktuell die Schleuse nicht passieren.

Am Donnerstagmorgen soll nun eine Einsatzbesprechung den Weg aufzeigen, wie es in St. Aldegund weiter geht, laut Angaben des SWR wird ein Sachverständiger hinzugezogen. Drei Menschen wurden verletzt, das Schiff konnte offenbar selbst zurücksetzen und liegt derzeit in der Nähe der Schleuse. Der Unfall erinnert an den Schleusenunfall bei Müden vor etwa einem halben Jahr.
Laut Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) ermitteln Experten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung derzeit, wie schwer das Schleusen-Untertor beschädigt wurde, berichtete die dpa am Donnerstagvormittag. „Das ist keine gute Nachricht für die Mosel“, sagte er. „Ich werde alles daran setzen, dass die Mosel so schnell wie möglich wieder durchgängig freigegeben werden kann.“

So läuft es jetzt an der Schleuse in Müden
Die Havarie zwischen einem Frachtschiff und dem Schleusentor in Müden hat im vorigen Dezember für viel Aufsehen gesorgt. Zwei Monate lang war die Mosel nicht durchgängig beschiffbar, festsitzende Schiffe wurden notgeschleust.
Bei Treis-Karden stieß dann ebenfalls ein Fahrgastkabinenschiff gegen 19.20 Uhr gegen die dortige Moselbrücke. Die Polizei berichtet, das Schiff war „in Bergfahrt“ unterwegs und durchfuhr „den landseitigen, dritten, Brückenbogen am geografisch linken Ufer in der Ortslage Treis-Karden“. Und weiter: „Die zur Verfügung stehende Höhe zwischen Wasseroberfläche und Brückenbogen reichte nicht aus, sodass es zu einem Zusammenstoß kam“.

An Bord des Fahrgastkabinenschiffes befanden sich während des Zusammenstoßes 110 Fahrgäste und 27 Crew-Mitglieder. Durch den Zusammenstoß wurden zwei Mitglieder der Besatzung verletzt, sie mussten im Krankenhaus Cochem behandelt werden. Keiner der Fahrgäste wurde verletzt. Die Brücke ist nun beschädigt, Schäden an der Brücke konnten durch den Landesbetrieb Mobilität (LBM) noch nicht erhoben werden. Die Brücke ist aber aktuell noch für den Verkehr freigegeben.