Rückblick: Ende 2017 trommelt Max Bugdahn, Unternehmer und Vermieter von Immobilien, die Cochemer Geschäftsleute zusammen. Er fordert eine gemeinsame Lösung gegen die Gewalt, die Moselaner und Gäste an jedem Wochenende erleben müssen. Das Ordnungsamt, die Stadt und die Polizei sind mit im Boot, doch eine Lösung zu finden, gestaltet sich schwierig. Später wird eine extrem lichtstarke Leuchte installiert, ein Vorschlag der Polizei. Das Licht soll gewaltbereite Männer abschrecken. Doch eine Einigung der Geschäftsleute gibt es nicht, der Vorschlag, gemeinsames Wachpersonal zu engagieren, verworfen. Der Vorwurf: Ohne die Königstheke, die ehemalige Diskothek, gäbe es diese Probleme gar nicht. Angedacht war seitens der Stadt auch eine Videoüberwachung für die Straße. Mit 166 Gewaltdelikten auf nur 150 Metern in drei Jahren seien die Voraussetzungen dafür erfüllt, erklärte noch vor wenigen Monaten Reinhard Börsch, Leiter der Cochemer Polizei.
Stefan Friedenburg, Betreiber des Tanzlokals Querbeet, ist zufrieden mit seinem Start in Cochem. „Wenn alles so bleibt, ist es gut“, sagt Friedenburg. Mit dem Beginn der Hochsaison erwartet der Betreiber des neuen Lokals auch mehr Gäste. Mittlerweile hat auch er freitags ein Angebot für junge Leute ab 21 Jahren. Allerdings gibt es keine Aktionen mit günstigen alkoholischen Getränken – Gewalt ist kein Thema. Samstags bleibt es beim Ü-30-Diskofox, „das hat sich bewährt“. Und Schlagerabende, wie heute mit Sebastian von Mletzko („Millionen Wunder“), ziehen ebenfalls kein gewaltbereites Publikum an. Die Polizei und das Ordnungsamt sind hochzufrieden mit der neuen Situation. „In der Brückenstraße gibt es keine Auffälligkeiten mehr“, sagt Reinhard Börsch. Die Situation habe sich auch nicht verlagert. „Entspannung ist eine Untertreibung“, sagt Udo Bukschat, Leiter des Cochemer Ordnungsamtes. Das neue Angebot locke eine andere Klientel.
Eine perfekte Lösung sieht für Max Bugdahn allerdings anders aus. Es hätte auch andere Möglichkeiten gegeben, aber gemeinschaftlich „war nichts zu machen“, beklagt Bugdahn. Er habe bisher nur positive Rückmeldungen erhalten. „Ein gutes Ergebnis habe ich erreicht, aber leider alleine“, sagt der Cochemer Unternehmer. Jetzt freue er sich allerdings, dass ein „super Gastronom“ gefunden sei und die Gewalt ein Ende habe.