Die Jugendbildungsstätte an der Marienburg oberhalb von Zell ist Geschichte, doch der Junge Chor Marienburg blüht und der Geist der Marienburg lebt weiter. Davon werden sich die Zuhörerinnen und Zuhörer Ende März und Anfang Mai bei den Auftritten des Chores überzeugen können. Dabei möchte der Junge Chor diesmal das Leben von Maria näher beleuchten und besingen.
„Maria ist eine besondere Frau. Sie ist die Muttergottes, aber sie erlebt auch Schmerz und Wunder, sie erleidet Zweifel und Verzweiflung, sie ist damit auch eine von uns. In ihr können sich die Menschen finden und sie kann daher aktueller nicht sein“, meint Christian Kontermann. Er gehört zu dem dreiköpfigen ehrenamtlichen Planungsteam, das das neueste Chorprojekt des Jungen Chores Marienburg organisiert.
Maria ist Thema
Wobei das Thema nicht so neu ist. Bereits 2004 war dies ein Motiv eines Chorprojektes, damals zusammen mit einer Theatergruppe. „Doch nach 20 Jahren hat sich vieles verändert. Wir haben uns die Texte und Stücke von damals angeschaut, und dann wurde doch einiges neu arrangiert, neue Stücke kamen dazu“, beschreibt Christian Kontermann die Entstehungsgeschichte des neuen Projektes.
Und so entstand „Maria: Ich bleibe!“, bei dem die verschiedenen Facetten von Maria beleuchtet werden. Mit einer Mischung aus klassischen und modernen Musikstücken, arrangiert, aber auch komponiert von den vier musikalischen Verantwortlichen. Einstudiert von rund 120 Sängerinnen und Sängern im Alter von sieben bis 70 Jahren.
Seit mehr als 25 Jahren Chorprojekte
Sie führen den „Spirit der Marienburg“ fort, der nach dem Aus der Jugendbildungsstätte zu verschwinden drohte. Denn hier auf der Marienburg wurden seit 1999 jedes Jahr, außer 2007 beim Weltjugendtag und in den Corona-Jahren, in ökumenischer Verbundenheit Chorprojekte durchgeführt, die die Zuhörerinnen Jahr für Jahr begeisterten. 2023 hatten sich die Beteiligten entschieden, dieses Projekt weiterzuführen. „Natürlich schmerzt das Aus der Marienburg, aber wir fühlen uns irgendwie als eine große Familie. Wir kennen uns, wir freuen uns, wenn wir uns jedes Jahr wiedersehen. Es ist ein Stück nach Hause kommen“, so Christian Kontermann.
„Man spürt hier diesen Geist und wir sind ein tolles Team.“
Marion Oswald, Kirchenmusikerin
Denn die Sängerinnen und Sänger kommen nicht nur aus dem Zeller Raum, sie kommen aus vielen Teilen Deutschlands. Viele sind schon seit Beginn dabei, bei manchen sind heute bereits die Kinder dabei. „Das ist generationenübergreifend mittlerweile“, freut sich Christian Kontermann, dessen Kinder ebenfalls jetzt mitmachen. Und Marion Oswald, die Cochemer Kantorin, unterstreicht: „Man spürt hier diesen Geist und wir sind ein tolles Team.“
Dies bestätigt auch Carsten Kling aus Emmelshausen. Auch er ist schon seit Anfang dabei und freut sich auf die kommenden Aufführungen. „Wir verkünden hier eine coole Botschaft, wir verknüpfen Lieder mit Texten und wir leben in diesem Projekt“, erzählt er begeistert. Genauso wie Lorenz Lauterbach aus Waldrach. Der Zwölfjährige gehört zu den Jüngsten im Team. Und ist doch schon länger dabei. „Das ist richtig cool. Man trifft hier immer wieder die anderen, die man sonst im Jahr nicht so sieht und hat dann eine tolle Zeit“, erzählt er. Aufgeregt vor dem kommenden Auftritt ist er nicht. „Natürlich ist es immer was Neues“, meinte er lächelnd, aber betont auch: „Es macht mega Spaß.“
„Musik liegt uns am Herzen, wir wollen daher dieses Projekt lebendig halten.“
Chorsprecherin Anika Saurborn
Seit 2017 ist Anika Saurborn aus Zell dabei. Sie ist mittlerweile Chorsprecherin und wirkt daher auch im Vorbereitungsteam mit. „Als die Marienburg geschlossen wurde, war uns allen klar, dass es weitergehen muss“, erzählt sie. Und sie betont: „Musik liegt uns am Herzen, wir wollen daher dieses Projekt lebendig halten.“ Damals sei sie eine der Jüngsten gewesen, mittlerweile kämen viele junge Menschen. „Das zeigt, dass unser Projekt Zukunft hat.“ Aber sie freut sich auch, dass viele, die schon seit Jahren, ja Jahrzehnten dabei sind, auch immer wieder kommen.
Sänger mussten nicht angeworben werden
„Wir haben da keine Werbung für dieses neue Chorprojekt gemacht. Über den Newsletter kamen schnell Anmeldungen“, freut sich Christian Kontermann. Dies zeige, wie sehr diese Chorarbeit den Beteiligten Spaß mache. Früher waren Hauptamtliche aus dem Bistum Trier als Begleitung dabei, nun sind es drei Ehrenamtliche. Neben Christian Kontermann noch Marita Keß und Pastoralreferentin Vanessa Lay. Und die bewährten Musiker Bernhard Rörig, Christoph Lauterbach, Marion Oswald und Daniela Burg-Leininger sowie die Band menschwärts, die alle mit Herzblut und viel Engagement dabei sind. Unterstützung erfahren alle aber auch vom Leitungsteam im Pastoralen Raum Cochem-Zell und der Pfarrei Zeller Hamm. Die Marienburg als Mittelpunkt des Chorprojekts ist Vergangenheit, doch der evangelische Kantor Bernhard Rörig aus Traben-Trarbach betont: „Die Marienburg bleibt unsere Mitte.“
Wann und wo gesungen wird
Die Auftritte des Jungen Chors Marienburg mit „Maria: Ich bleibe!“ sind am Samstag, 29. März, 18 Uhr, in St. Jakobus in Zell-Kaimt, am Sonntag, 30. März, um 17 Uhr in der Stephanskirche in Simmern und am Sonntag, 18. Mai um 17 Uhr in St. Bernhard in Wittlich.