Die kleine Hunsrückgemeinde Grenderich hat eine ganz besondere Attraktion. Seit zehn Jahren können Einheimische wie Gäste des hübschen 500-Einwohner-Ortes im Barfußpark verweilen, sich dort erholen, die Ruhe am Waldrand genießen und etwa Gutes für ihre müden Füße tun. Jedes Jahr an einem Sonntag im Mai wird der Park mit einem geselligen Beisammensein offiziell eröffnet, und im Oktober wird dann ebenfalls an einem Sonntag die Barfußsaison beendet. Dieses Wochenende war es so weit.
Zahlreiche Grendericher und Besucher aus den Nachbarorten kamen beim Barfußpark zusammen. Der Frühschoppen fiel nach einem kräftigen Gewitterschauer etwas ins Wasser, aber gegen Mittag hellte es wieder auf und das Grillgut fand seine Abnehmer. Ausschließlich ehrenamtliche Helfer kümmern sich um das Freizeitangebot, sie sorgen auch für die Pflege des Parks und bieten in der eigens gebauten Blockhütte Speis und Trank an. Am Grill standen diesmal unter anderem Elke Hoff, Joachim Peifer, Udo Hoff und Ortsbürgermeister Wolfgang Wallrath. Peifer engagiert sich gerne für seinen Heimatort, dem er sich sozusagen von Geburt an verbunden fühlt. Der leidenschaftliche Musiker leitet auch den Kirchenchor Cäcilia Genderich.

Es sind zurzeit 14 Männer und Frauen, die sich als Team für den Barfußpark einsetzen und ihn in Schuss halten. An Festen wie am Sonntag backen sie unter anderem Kuchen, kochen Kaffee und helfen dort, wo sie gerade gebraucht werden. Das Blockhaus mit Kiosk und Bewirtung ist von Mai bis Oktober an Sonntagen und Feiertagen wetterabhängig ab 10 Uhr geöffnet.
Park liegt am neuen Radweg
Der Park liegt auch am neuen Radweg, der unter anderem Blankenrath, Hesweiler, Moritzheim und Grenderich verbindet. Und der Park verfügt über einen eigens geschaffenen Hunderundweg, auf dem die Hundebesitzer mit ihren Vierbeiner spazieren gehen können. Auf dem eigentlichen Pfad und dem Spielplatz mit seiner großen Wiese sind Hunde jedoch verboten.

Ortsbürgermeister Wolfgang Wallrath erinnert an den Beginn des Freizeitprojekts, dass seinerzeit von der EU mittels des Leaderprogramms gefördert wurde. Zunächst wurde der verschlammte Teich freigelegt – heute ist es ein See, auf dem Enten ihre Runden drehen und sich Fische wohlfühlen. Nach einigen Jahren kam der Wunsch auf, eine Überdachung zu schaffen, was schließlich im Bau einer Blockhütte mit Sitzgelegenheiten innen und einer Terrasse außen sowie einem weiteren Unterstand mündete.
Aber das Kernstück ist natürlich der Barfußpark für alle Generationen auf einem weitläufigen Areal mitten in der Hunsrücklandschaft. Dort kann man sich erholen auf gepflegten Wiesen zwischen Wasser, Wald und einheimischer Pflanzenwelt.

Insgesamt hat der Barfußpfad eine Länge von 1,8 Kilometern, er verfügt an acht Station über verschiedene Fitnessgeräte zum individuellen Training, hat einen großzügig angelegten Kinderspielplatz auf einem gepflegten Wiesengelände und ein Blockhaus, das zum Einkehren einlädt. Der Barfußpfad enthält mehrere Stationen für das Fühlen unterschiedlicher Materialien – unter anderem grobe Kiesel, Hackschnitzel, Sand, Rindenmulch, Schlamm, Tannenzapfen oder Steinpflaster. Durch den unebenen Untergrund, der durch die verschiedenen Materialien auf einem Barfußpfad bedingt ist, wird der Fuß beim Laufen wesentlich stärker aktiviert als auf glattem Untergrund oder in Schuhen. Diese Eigenschaften fördern die Stärkung der Füße und des Rückens.
Der Park in Grenderich hat auch ein Wassertretbecken, das ebenso wie der See von zwei Bächen gespeist wird. Der Barfußpark wird vom Ort beworben, aber ebenso von der Zeller Land Tourismus GmbH und dem Landkreis Cochem-Zell.