2013 kehrte Schmitz nach Zwischenstopps in Mülheim-Kärlich und Nachtsheim nach Kaisersesch zurück und übernahm die Leitung der FOS und Realschule plus: „Das hat sich angefühlt, wie nach Hause zu kommen.“ Seine Kollegen und Schüler entzücken den Monrealer mit persönlichen Reden, Gedichten, Schauspielen auf der Bühne. Auch Achim Buchholz, der Regierungsschulrat von der Aufsichts-und Dienstleitungsdirektion (ADD), kennt Schmitz schon lange: „Er war damals, 1989, schon innovativ und konsequent und setzt sich bis heute für seinen Beruf und seine Schüler ein.“
Ein Schulleiter, der die Schule prägt
Bei der Feierstunde in der Sporthalle der Kaisersescher Schule darf Buchholz ihm das Schreiben der Bildungsministerin Stefanie Hubig überreichen, das ihn in den Ruhestand versetzt: „Es war eine lange und erfolgreiche Zeit – lieber Hans-Jürgen, du kannst deine Schule nun guten Gewissens verlassen“, sagt Buchholz. Landrätin Anke Beilstein ging derweil darauf ein, dass Schmitz in seinen elf Jahren als Schulleiter den Werdegang der Schule deutlich mitgeprägt hat: Er war es, der erstmals FOS-Zeugnisse überreichen durfte, mit ihm gemeinsam war es der Kreisverwaltung gelungen, große Baumaßnahmen an der Schule durchzuführen.
„Wenn ich die Summe von 8,1 Millionen Euro nenne, die von 2013 bis heute in diese Maßnahmen gesteckt wurde, dann meine ich damit auch die viele Organisation und die Einschränkung des Schullebens“, sagt Beilstein. Eben dafür dankt sie Schmitz und betont: „Abschied ist die Tür zur Zukunft.“
Es war mir eine Ehre und eine Freude. Ich werde es sehr vermissen.
Hans-Jürgen Schmitz, scheidender Schulleiter der Kaisersescher Realschule Plus FOS
Elf Jahre lang leitete er die Schule, prägte diese in vielerlei Hinsicht. Und darauf ist Schmitz stolz: „Wenn mich jemand vor 40 Jahren gefragt hätte, an was für einer Schule ich später mal arbeiten will, dann wäre es die Kaisersescher Schule von heute. Es war mir eine Ehre und eine Freude. Ich werde es sehr vermissen.“
Doch jetzt heißt es erst mal: zurücklehnen und den Ruhestand genießen. Das kann er beruhigt tun, denn wie er im Gespräch mit der RZ erklärt: In Kaisersesch ist gelungen, was vielerorts immer etwas Zeit braucht: Ein Nachfolger für Schmitz wurde bereits gefunden. „Es ist ganz großartig, dass das gelungen ist und die Würfel gefallen sind, just dann, wenn ich ausscheide. Es war mir wirklich extrem wichtig, dass das hier nahtlos weitergeht“, sagt der Monrealer. Für die Stelle des Schulleiters der Kaisersescher Schule habe es großes Interesse gegeben.
Ohne Zögern, beantwortet Hans-Jürgen Schmitz die Frage, warum er den Lehrerberuf gewählt hat: „Ich bin immer sehr gern zur Schule gegangen. Starke Lehrer haben mich positiv geprägt.“ Doch nun ist die Schulzeit des 65-Jährigen endgültig zu Ende.Schulleiter der FOS und Realschule plus Kaisersesch verabschiedet sich: Schüler immer mit Respekt behandeln
„Dem Land ist es ein wichtiges Anliegen, freie und frei werdende Funktionsstellen in den Schulen so schnell wie möglich zu besetzen“, betont Eveline Dziendziol, Pressesprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Rheinland-Pfalz. Grundsätzlich würden laut ADD planbar frei werdende Funktionsstellen, wie in Schmitz‘ Fall eine Ruhestandsversetzung, rechtzeitig ausgeschrieben, damit eine nahtlose Nachbesetzung realisiert werden kann. Dafür ist jedoch erforderlich, dass möglichst zwei oder mehr qualifizierte Bewerbungen vorliegen, erklärt Dziendziol: „Aus diesem Grund kann es vorkommen, dass Stellen mehr als einmal ausgeschrieben werden müssen.“
Der gesamte Bewerbungs-, Auswahl- und Einstellungsprozess ist zeitaufwendig, so muss unter anderem ein Stellenbesetzungsvorschlag „in jedem Fall einer rechtlichen Überprüfung vor Gericht standhalten“, heißt es vonseiten der ADD. In Kaisersesch lief es schnell genug, sodass ab August der neue Schulleiter begrüßt werden darf – worüber sich nicht nur Schmitz, sondern auch die ganze Schule freuen darf.