In Heimarbeit gefertigte Mund- und Nasen-Abdeckungen brachten einen hohen Erlös für gute Zwecke
Für den guten Zweck: Mundschutz-Nähaktion bringt 4500 Euro ein
Wilfried Puth

Anfang April hatten Hasan und Fatima Ouso die Idee, Mund/Nasen-Abdeckungen zu nähen, die dringend benötigt wurden, weil es in dieser Zeit sehr schwer war, an solche Hilfen zum Schutz gegen das Coronavirus zu gelangen. Sie wollten damit ein Dankeschön für die große Hilfe und Unterstützung zurückgeben, die ihnen bei der Integration und der guten Aufnahme in Ulmen nach ihrer Flucht aus Syrien entgegen gebracht wurde (die RZ berichtete).

Schnell fanden sich nach dieser Idee viele Menschen, die dieses Vorhaben unterstützten. Mario Biermann, der Betreiber des Edekamarktes in Ulmen und Christine Müsch-Schroers, Eigentümerin der Bäckereifilialen Müsch in Alflen, mit den Filialen in Lutzerath und Ulmen, boten an, diese selbst genähten Masken gegen eine kleine Spende an ihre Kunden weiterzugeben. Und so machten sich viele auf den Weg, diese großartige Idee umzusetzen.

Hasan Ouso, der gelernter Schneider ist, wurde von der Ulmenerin Helga Schmitt-Eckardt eine neuwertige Nähmaschine geschenkt und viele Menschen aus Ulmen und Umgebung folgten einem Aufruf in der Presse und den sozialen Medien und spendeten alte Betttücher und Gummibänder, aus denen dann die Masken hergestellt wurden. Aufgrund der sehr hohen Nachfrage und auf Initiative des Vorstandes des in Ulmen neu gegründeten kirchlichen Vereins „Flüchtlinge und Integration“ wurden aber auch andere dringend notwendige Materialien bei einem Fachbetrieb in Hückeswagen und in einem Ulmener Stoffgeschäft beschafft. Die hierfür angefallenen Kosten übernahmen überwiegend Karl Eckardt und Helga Schmitt-Eckardt, die beide dem Vorstand des Vereins „Flüchtlinge und Integration“ angehören.

So konnten die ersten Masken im Ulmener Edekamarkt und den Bäckereifilialen Müsch noch Ende April ausgegeben werden. Dieses Angebot wurde von Anfang an von den Kunden sehr gerne in Anspruch genommen. Die Geschäfte wurden aufgrund der ständig steigenden Nachfrage nahezu täglich mit neu hergestellten Masken beliefert. Die Nachfrage für solche Masken ließ aber ab Anfang Juni immer mehr nach und so haben Hasan Ouso und seine Familie die Produktion nun eingestellt.

Bereits vor Auszählung der durch die Spenden eingenommenen Gelder hatten die Verantwortlichen die Idee, die eingenommenen Spendengelder an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ für deren Arbeit in Afrika und dem von der Pfarreiengemeinschaft Ulmen seit vielen Jahren unterstützten Alphabetisierungsprojekt der ehemaligen Ulmener Ärztin Dr. Hofer „Hilfe in Bolivien“ zur Verfügung zu stellen.

„Mit viel Stolz und großer Dankbarkeit können wir auf ein tolles Spendenergebnis aus dieser Aktion blicken. Im Edekamarkt Biermann in Ulmen erbrachten die Spenden einen Betrag von 2593 Euro, den Mario Biermann mit einer Spende auf 3000 Euro erhöhte und in den Filialen der Bäckerei Müsch kamen 1116 Euro zusammen, die Christine Müsch-Schroers auf 1500 Euro aufrundete. „So freuen wir uns, dass wir den Ärzten ohne Grenzen 3000 und dem Verein Hilfe für Bolivien 1500 Euro zur Verfügung stellen können“, zieht Karl Eckardt ein sehr gutes Resümee.

„Unser besonderer Dank gilt all denen, die zu diesem tollen Ergebnis beigetragen haben“, betonte Karl Eckhardt: Familie Ouso für ihre unermüdliche Arbeit bei der Herstellung der Masken, allen Spender der benötigten Geräte und des erforderlichen Materials zur Maskenherstellung und vor allem aber auch Christine Müsch-Schroers und Mario Biermann und ihren Mitarbeitern für die tolle Unterstützung und ihre persönlichen Spenden. „Vergelt’s Gott allen, die mitgemacht haben.“

Von unserem Mitarbeiter Wilfried Puth

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