Die SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Kaisersesch beantragt Haushaltsmittel für entsprechend Fahrzeuge
Fünfstellige Investition: SPD fordert E-Dorfautos für die VG Kaisersesch
Ein E-Tankstelle gibt es vor dem Dienstgebäude der Verbandsgemeindeverwaltung in Kaisersesch bereits. Um beim Thema E-Mobilität voranzukommen, wagt die SPD-Fraktion im VG-Rat einen Vorstoß: Bürgern sollen zwei Elektro-Dorfautos zur Verfügung stehen.
Kevin Ruehle (Archiv)

Kaisersesch. Nach dem Willen der SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat (VG) Kaisersesch sollen den Bürgern ab dem kommenden Jahr zunächst zwei Elektro-Dorfautos zur Verfügung stehen. Diesen Antrag hat SPD-Fraktionssprecher Helmut Braunschädel zur Beratung und Beschlussfassung für die nächste Sitzung des VG-Rates gestellt. Die Nutzung der E-Autos soll für die Bewohner der an diesem Projekt teilnehmenden Ortsgemeinden kostenfrei sein. Die teilnehmenden Gemeinden hätten einmalige Kosten für die Installation der Ladeinfrastruktur von rund 1200 Euro zu zahlen. Die VG sollte die E-Autos leasen, die Kfz-Versicherung tragen und das Buchungssystem übernehmen. Braunschädel schätzt, dass die Jahreskosten für ein Dorfauto einschließlich Buchungssystem circa 8000 Euro betragen. Die SPD-Fraktion beantragt, zur Einrichtung des E-Dorfauto-Konzeptes für die Jahre 2021 und 2022 jeweils 15.000 Euro in den Haushaltsplan der VG aufzunehmen.

Als Projektteilnehmer hat der Antragsteller zunächst die Gemeinden im Sinn, die eine schlechte ÖPNV-Verbindung haben. Für die Fahrzeuge muss ein zentraler Standort im Dorf zur Verfügung stehen, an dem eine Ladestation installiert werden kann, heißt es in dem Antrag der SPD, und weiter: „Der Betrieb des Kfz mittels zertifiziertem Ökostrom wird gewünscht, vorzugsweise aus Photovoltaik-Strom einer eigenen Anlage, beispielsweise auf dem Gemeindehaus.“ Die Betreuung der Autos wie die Säuberung soll ein sogenannter Kümmerer aus dem Dorf übernehmen, der auch als Ansprechpartner bereitsteht.

Mit den E-Dorfautos möchte die SPD-Fraktion die Mobilität der Gemeindemitglieder verbessern, vor allem für junge Familien ohne Zweit-Kfz und Bürger ohne eigenes Auto. Zudem sollen die Zweitwagen-Besitzer angeregt werden, das zusätzliche Auto abzuschaffen oder „zumindest teilweise mit kostengünstigen, umweltfreundlichen Fahrzeugen zu fahren“. Mit dem Einsatz von E-Dorfautos könnten die Gemeinden einen Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstoßes sowie der Geräuschemissionen leisten, sagt Braunschädel. Die Bürger könnten das Fahrzeug für Einkaufsfahrten zum Super- und Getränkemarkt oder auch zum Transport von sperrigen Gegenständen nutzen. Damit auch Gruppen, etwa zu Vereins- und Sportveranstaltungen, fahren können, sollten die Wagen geräumig sein und eine herausnehmbare Sitzbank haben. Ganz allgemein erhofft sich die SPD-Fraktion im VG-Rat mit den E-Dorfautos eine Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit für elektrisch betriebene Fahrzeuge, erklärt Braunschädel: „Und Autofahrer hätten die Möglichkeit, die bereits heute gegebene Alltagsfähigkeit der Elektromobilität wortwörtlich zu ,erfahren‘.“ Der SPD-Fraktionssprecher bittet die VG-Verwaltung, notwendige Ausschreibungen und Förderanträge auf den Weg zu bringen. bme

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