„Wir haben uns entschieden, vorerst alles abzusagen. Das wäre derzeit nicht zu verantworten, größere Proteste mit mehreren Menschen am Fliegerhorst zu organisieren“, so Dr. Elke Koller (Leienkaul) vom Initiativkreis gegen Atomwaffen. „Das ist natürlich bedauerlich, weil es schon viele Vorbereitungen gab, aber es ist richtig, das alles jetzt erst einmal ausfallen zu lassen“, meint sie.
Die Absagen haben sich schon vorige Woche angedeutet. Eigentlich sollte Arun Gandhi, ein Enkel von Mahatma Gandhi, an den Auftaktprotesten in Büchel am 26. März teilnehmen, doch wegen der Ausbreitung des Coronavirus hatte er seine Reise nach Deutschland abgesagt. Und auch die Jugendlichen, die eigentlich nach dem Protestauftakt nach New York zur Vorbereitung der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag fliegen wollten, sagten ab. Auch deren Flug nach New York wird nicht stattfinden.
Am Ostermarsch am Ostermontag in Büchel sollte unter anderem die 92 Jahre alte Schauspielerin Barbara Rütting teilnehmen, die auch schon bei früheren Protesten in Büchel dabei war. „Es ist schon bedauerlich, dass das alles jetzt nicht stattfindet, nach der vielen Vorarbeit. Und wer weiß, ob Barbara Rütting nochmals nach Büchel kommen kann, das ist auch schade. Aber wir wollten kein Risiko eingehen und die Gesundheit der Mitmenschen geht vor“, so Elke Koller. Es wäre ein Jubiläums-Ostermarsch gewesen. Vor zehn Jahren hatte es erstmals einen Ostermarsch in Büchel gegeben, in den vergangenen beiden Jahren nahmen jeweils mehr als 400 Friedensaktivisten teil.
Ein wenig soll aber dennoch an Ostern an den Protest gegen die Atomwaffen in Büchel erinnern. In der Initiativgruppe gegen Atomwaffen wurde der Vorschlag gemacht, dass am Ostermontag um 14 Uhr, dann, wenn der Marsch eigentlich beginnen sollte, Kerzen an die Fenster gestellt werden zum Gedenken an den Frieden, so Elke Koller.
Wie es mit den Protesten der Friedensbewegung in Büchelweiter gehen wird, ist derzeit offen. „Es gibt weiterhin Gespräche, wir werden das dann zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Jetzt ist erst mal bis nach Ostern alles abgesagt“, erklärt Elke Koller.
Bis Ende Mai sind vor allem Mahnwachen geplant, Anfang Juni soll es allerdings einen größeren kirchlichen Aktionstag mit der stellvertretenden EKD-Ratsvorsitzenden Präses Annette Kurschus geben. Beim Aktionstag im vergangenen Jahr mit Margot Käßmann kamen rund 1100 Menschen in die Eifel. dj