Für ein Europa ohne Atomwaffen und gegen neue US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland, das fordert der Ostermarsch in Büchel, zu dem mehrere Friedensgruppen und -verbände am Ostermontag aufrufen. Es ist bereits der 15. Ostermarsch rund um den Fliegerhorst Büchel, lediglich im Corona-Jahr 2020 fiel ein Ostermarsch aus.
„Die Stationierung neuer lenkbarer US-Atombomben vom Typ B61-12 in Büchel, der Kauf von 35 US-Kampfjets des Typs F-35 als Trägerwaffen für die neuen Bomben und die von der Bundesregierung ohne jede öffentliche und parlamentarische Diskussion entschiedene Stationierung neuer US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland müssen verhindert werden“, heißt es im Aufruf zum diesjährigen Ostermarsch in Büchel. Nach Ansicht der Friedensbewegung würden diese Waffen das Land nicht sicherer machen, sondern eher der Gefahr eines präventiven Angriffs aussetzen und Büchel zu einem bevorzugten Angriffsziel machen.
Breites Bündnis ruft zur Friedensdemo auf
„Noch nie seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges war die Gefahr eines Atomkriegs so aktuell wie jetzt“, ist Dr. Elke Koller vom Initiativkreis gegen Atomwaffen, einem der Veranstalter, überzeugt. Gemeinsam mit den anderen Gruppen, darunter die katholische Friedensbewegung pax christi im Bistum Trier, die Friedensgruppe Daun und das Aktionsbündnis „atomwaffenfrei.jetzt“, fordert sie von den Atommächten eine Wiederaufnahme von Abrüstungsinitiativen und die Rückkehr zu einer Politik der gemeinsamen Sicherheit sowie von der Bundesregierung einen Verzicht auf neue Mittelstreckenwaffen, den Abzug der Atomwaffen aus Büchel und ein Ende der deutschen nuklearen Teilhabe.
Der Ostermarsch in Büchel startet am Ostermontag, 21. April, um 14 Uhr im Gewerbegebiet in Büchel und führt von dort zum Haupttor des Fliegerhorstes. Dort ist die Abschlusskundgebung vorgesehen, bei der Regina Hagen, die langjährige Sprecherin der Kampagne „Büchel ist überall – atomwaffenfrei jetzt“, sowie Stephan Räder von der AG Frieden von Greenpeace Köln sprechen werden. Für die musikalische Umrahmung sorgen Nicole Mercier und Mareike Hadeler.
„Noch nie seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges war die Gefahr eines Atomkriegs so aktuell wie jetzt.“
Elke Koller vom Initiativkreis gegen Atomwaffen
Unterstützt wird der Ostermarsch von mehreren Friedensgruppen, so auch der Friedensinitiative Rhein-Hunsrück. „Es werden jeweils ein Bus aus dem Hunsrück- und Naheraum sowie einer aus der Kölner Region kommen, daher hoffen wir, wenn das Wetter mitspielt, auf eine stärkere Beteiligung als im vergangenen Jahr“, so Elke Koller. Zum Ostermarsch 2024 waren rund 200 Menschen gekommen.
In diesem Jahr finden die Ostermärsche vom 17. bis 21. April statt. In diesem Jahr dürften bei den Aktionen vor allem die geplanten Aufrüstungsvorhaben der EU im Zusammenhang mit einer möglichen Bedrohung durch Russland, die Diskussion um die Zukunft der nuklearen Abschreckung in Deutschland aufgrund der Politik des neuen US-Präsidenten und die kürzlich beschlossene Aussetzung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben im Mittelpunkt stehen.